Am Nachmittag erhielt das Paar einen Telefonanruf, in dem sich ein Unbekannter glaubhaft als deren Enkel ausgab. Im weiteren Verlauf übernahm ein selbsternannter Polizeibeamter das Gespräch.
Den Eheleuten wurde vorgegaukelt, dass der vermeintliche Enkel einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und für dessen Freilassung aus der Untersuchungshaft die Bezahlung einer Kaution in Höhe von mehreren zehntausend Euro erforderlich sei.
Die in Sorge versetzten Geschädigten schenkten der frei erfundenen Geschichte Glauben und begaben sich, wie im Telefonat angewiesen, mit dem Bargeld, das zuvor von der Frau bei der Bank abgehoben worden war, nach Stuttgart. Im Bereich des Amtsgerichts in der Hauffstraße übergaben sie das Geld an einen Komplizen der dreisten Anrufer. Später flog der Betrug auf.
Der männliche Abholer ist circa 170 Zentimeter groß, ungefähr 30 Jahre alt und schlank. Er war von gepflegter Erscheinung und mit einem dunkelgrauen Mantel und einer sogenannten Schiebermütze in etwa der selben Farbe bekleidet. Außerdem trug er eine dunkel umrandete Brille und sprach mit ausländischem Akzent.
Zeugen, die im Bereich um das Amtsgericht in Stuttgart am Mittwoch, kurz vor 15.30 Uhr, in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise auf den Abholer geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0711/3990-0 bei der Kriminalpolizeidirektion Esslingen zu melden.
Die Polizei warnt außerdem: Sollte jemand, egal für wen er sich ausgibt, am Telefon Geld oder Wertsachen von Ihnen fordern, legen Sie sofort auf! Sie werden betrogen! Weitere Tipps und Hinweise finden sie hier. (mr)