Kirchheim

Die Region Stuttgart soll zu einem „Smart Valley“ werden

Neujahrsgespräch Der CDU-Kreisverband nimmt die Europa- und Kommunalwahlen Ende Mai in den Blick.

Unterensingen. Neues Jahr - neues Glück: So blickt die Kreis-CDU voraus auf das Wahljahr 2019, wenn Europawahl und Kommunalwahlen in Baden-Württemberg zusammenfallen. 2018 hakt der Kreisverbands-Vorsitzende Thaddäus Kunzmann beim Neujahrspressegespräch in Unterensingen schnell ab: Die Querelen mit der bayerischen Schwesterpartei seien inzwischen beendet. Auch die Wahl der neuen Bundesvorsitzenden habe zu keiner Spaltung innerhalb der CDU geführt.

Auf zwei große Themen verweist Kunzmann: Digitalisierung und auf demografischer Wandel. „Zwei Drittel der heutigen Grundschulkinder arbeiten einmal in Berufen, die es heute noch gar nicht gibt. Und bis dahin sind die geburtenstarken Jahrgänge im Ruhestand.“ Dem Fachkräftemangel lasse sich dann einerseits durch Technik begegnen - und andererseits durch Zuwanderung.

Die Zuwanderung ist eines der Themen, das Apostolos Kelemidis aufgreift: Der 52-jährige Untertürkheimer belegt Platz 6 der CDU-Landesliste für die Europawahl. Er spricht von „europäischen Werten“, die im „Kampf um Freiheit und Demokratie“ entstanden seien: „Das Anerkennen dieser Werte ist die Voraussetzung für eine gelingende Integration.“

Die EU-Außengrenzen müssten besser geschützt werden, damit die Reisefreiheit innerhalb der EU erhalten bleiben kann: „Dazu brauchen wir eine bessere Vernetzung aller Datenbanken, die zum Schutz der Grenzen beitragen können.“ Es müssten aber nicht nur die Migrationsströme dauerhaft reduziert, sondern auch die Fluchtursachen wirkungsvoll bekämpft werden. Verteidigung, Migration, Außen- und Energiepolitik seien europäisch zu regeln. „Von anderen Themen, die auf nationaler Ebene besser aufgehoben sind, sollte die EU die Finger lassen.“ Finanzpolitisch gehe es um einen stabilen Euro und solide Haushalte: „Die Politik des billigen Geldes hat nicht zu nachhaltigem Wachstum geführt.“

Mobiles Internet für den Verkehr

Der Spitzenkandidat für die Regionalwahl, Tim Hauser, will die Region Stuttgart „langfristig zu einer Art Smart Valley machen“. Dafür sei die digitale Infrastruktur auszubauen: „Voraussetzung für das autonome Fahren ist auch ein schnelles mobiles Internet.“ Beim Schienenverkehr setzt er ebenfalls auf die Digitalisierung. 1,1 Milliarden Euro seien hier in der Region zu investieren. Dafür lasse sich aber bis 2025 der Zehn-Minuten-Takt bei der S-Bahn umsetzen. 2027 setze sich die Region auf der Internationalen Bauausstellung mit den Wohnformen der Zukunft auseinander. Es gehe um Konzepte für flexiblen Wohnraum, der für Studenten ebenso geeignet ist wie für das betreute Wohnen. Der Zukunftsblick der Kreis-CDU reicht also weit über das Wahljahr 2019 hinaus.Andreas Volz