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Abschied vom Guckenrain

Dettinger Kindergarten auf Reisen: Das „Starennest“ zieht in die nagelneue Kita „Wirbelwind“ um

Beladener Umzugslaster und alter Kindergarten Starennest
Beladener Umzugslaster und alter Kindergarten Starennest

Dettingen. Im „Starennest“ sind alle Kinder ausgeflogen. Fast alle. Für ein paar wenige, die während des Umzugs nicht zu Hause bleiben können, haben die Erzieherinnen eine „Notbetreuung“ organisiert. Der kleine Raum, in dem die zwölf Kinder basteln und spielen, wirkt wie eine ruhige Insel mitten im Chaos.

In den Zimmern ringsherum ist Ausnahmezustand. Die Wände sind kahl. Nur noch ein paar Luftschlangen baumeln von der Decke. In einer Ecke warten Grünpflanzen auf den Transport in ihr neues Zuhause. Die allermeisten Möbel, Kartons und Spielsachen haben die Packer schon in die Umzugswägen geschleppt, die vor dem Kindergarten parken. Zwei Tage hat die Firma Zeit, um alles zu räumen. Die Bauhofmitarbeiter kümmern sich um die Außenanlagen. Im Lauf des Februars fallen die Bäume. Bis Ende April soll der Kindergarten „Starennest“ Geschichte sein. Auf dem Grundstück entstehen vier Einfamilienhäuser.

In den „Unteren Wiesen“ lässt sich das Kontrastprogramm bestaunen. Jungfräulich, modern und noch etwas steril steht die neue Kita „Wirbelwind“ da und wartet darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Innen ein quietschgrüner PVC-Boden, viel Weiß, offene Betonwände – und dank der großen Fenster und dem verglasten Dach Licht, Licht und noch mal Licht. Der Außenbereich hinter dem zweigeschossigen Bungalow ist vollständig mit Gras bewachsen und so gut wie fertig. Nur die Wasserpumpe für die Matschanlage und die Sonnensegel fehlen. Noch spenden die kleinen Bäumchen keinen Schatten. „Wir haben hier sicher das Drei- bis Vierfache an Platz“, schwärmt eine Erzieherin. Das Team kann es kaum erwarten, endlich loszulegen. Nach Monaten des Wartens und Planens setzen die Mitarbeiterinnen ihre Ideen in die Praxis um. Angela Gampe, die die Kita „Wirbelwind“ leitet, war eng in den Planungsprozess eingebunden. Dafür sei sie Verwaltung und Gemeinderat dankbar, sagt sie. „Ich kenne es aus vielen Gemeinden, dass man den Erzieherinnen ein Haus hinstellt und dann sagt: So, macht mal.“

Bei der Planung der neuen Dettinger Kita war das anders. Herausgekommen sind maßgeschneiderte Lösungen wie die neue „Matschschleuse“, ein separater Zugang vom Garten her, in dem die Kinder ihre dreckigen Gummistiefel stehen lassen können. Oder die praktischen Garderoben, in denen viel Platz für Wechselklamotten und Schlafzubehör ist. Auch eine Rezeption gibt es, an der die Eltern ihre Kinder morgens anmelden, Anliegen vorbringen und wichtige Informationen dalassen. Zum Beispiel, dass ein Kind an diesem Tag nicht von Mutter oder Vater abgeholt wird, sondern von der Tante. „Der Kindergarten Regenbogen macht das schon länger so“, erzählt Angela Gampe. Durch die längeren Öffnungszeiten seien die Bezugserzieherinnen der Kinder nicht immer da. Deshalb sei das praktisch. Auch an einen separaten Pausenraum für die Erzieherinnen ist gedacht worden.

Endlich ist der erste Umzugswagen da. Die Erzieherinnen beziehen in „ihren“ Fachräumen Stellung, um die Möbelpacker einzuweisen. Auf den Böden kleben Zettel, damit ohne viele Worte klar ist, welches Möbelstück wohin kommt. Nicht alle Möbel aus dem Kindergarten Starennest kommen in der neuen Kita zum Einsatz. Manches, das in die Jahre gekommen ist, wird ersetzt. Die Räume der Krippe werden komplett neu bestückt. „Wir hoffen, dass wir am Montag mit dem Gröbsten fertig sind“, sagt Angela Gampe. Dann zieht Leben in die neue Kita ein.

Restliches Inventar bereit zum Umzug

Restliches Inventar bereit zum Umzug

Kiga "Wirbelwind"

Kiga "Wirbelwind"

Kiga "Wirbelwind"
Kiga "Wirbelwind"
Noch sehen die Räume in der Kita „Wirbelwind" recht kahl aus.Fotos: Ralf Just
Noch sehen die Räume in der Kita „Wirbelwind" recht kahl aus.Fotos: Ralf Just