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Autorin entlarvt „Gender Gaga“

Die Buchautorin Birgit Kelle kritisiert Strategie zur Geschlechtergerechtigkeit als Ideologie

Die Buchautorin Birgit Kelle referierte vor 120 Besuchern im Alten Gemeindehaus über die ihrer Ansicht nach „absurde Ideologie“ des Gender Mainstreaming.

Etliches, was im Namen von Gender Mainstreaming vorgebracht und umgesetzt werde, sei problematisch, teilweise kurios, so die Aut
Etliches, was im Namen von Gender Mainstreaming vorgebracht und umgesetzt werde, sei problematisch, teilweise kurios, so die Autorin Birgi Kelle. Im Alten Gemeindehaus in Kirchheim stellte sie ihr aktuelles Buch vor.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Auf Einladung der Jungen Union Kirchheim, des CDU Stadtverbands Kirchheim-Dettingen und des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU Kreisverband Esslingen, kam Birgit Kelle nach Kirchheim und stellte die Inhalte ihres aktuellen Buches „Gender Gaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ vor. Sie schlug einen weiten Bogen von der Intention von Gender Mainstreaming, als es um die Gleichberechtigung der Frauen ging, hin zu aktuellen Entwicklungen. Kurzweilig und humorvoll gestaltete sie ihren Vortrag.

Heute stehe Gender Mainstreaming für ein umfassendes ideologisches Programm zur Akzeptanz von sexueller Vielfalt mithilfe von teilweise absurden sprachlichen Umdeutungen, konstatierte Birgit Kelle. Obschon Gender Mainstreaming viele Bereiche beeinflusse, wissen die Bürger kaum, was es bedeute. Das Wort „Gender“ komme aus dem Amerikanischen und stehe für das soziale Geschlecht. Dahinter stehe die Vorstellung, dass das Geschlecht des Menschen nicht primär durch biologisch-medizinische Disposition geprägt sei, sondern durch soziale und gesellschaftliche Gegebenheiten beeinflusst werde. Diese Faktoren gelte es laut dem Handlungskonzept von Gender Mainstreaming zu dekonstruieren, um dadurch das traditionelle Verständnis von Ehe und Familie als Lebensgemeinschaft von Mann, Frau und Kindern aufzulösen und neue Sichtweisen zu etablieren.

Etliches, was im Namen von Gender Mainstreaming vorgebracht und umgesetzt werde, sei problematisch, teilweise kurios. Gender-Theoretikerinnen wollten die Sprache ändern. Dies manifestiere sich teils absurd. So waren laut eines Leitfadens in Nordrhein-Westfalen etliche Sprachänderungen beabsichtigt. Anstatt des Worts „Mannschaft“ sollte „Team“ verwendet werden, anstatt „Heulsuse“ die Formulierung „Frau, die viel weint.“ Diese und andere Gender-Wortumbenennungen lösten zahlreiche Lacher bei den Zuhörern aus. Birgit Kelle tadelte die Hunderttausende von Euro, die die Umbenennung der „Studentenwerke“ in Baden-Württemberg in gendergerechte „Studierendenwerke“ gekostet hat.

Momentan gehe es den Gender Mainstreaming-Ideologen um die Lösung von der „Zwangsheteronormativität.“ Darunter wird verstanden, sich von dem Gedanken zu verabschieden, es gebe nur zwei Geschlechter. Auch diese Überzeugung hält Birgit Kelle für wissenschaftlich absurd, denn selbst die lesbische Frau und der homosexuelle Mann bleiben medizinisch und biologisch betrachtet immer noch jeweils Frau und Mann. Zu welchen Kuriositäten die Gender-Ideologie führt, erläuterte Kelle. Mittlerweile könnten bei Facebook 60 Geschlechter angeklickt werden. Die Frage des Begehrens sei als neue Definition von Geschlecht hinzugekommen. Das führe zum Thema der sexuellen Vielfalt, die bei den Gender-Aktivisten auf der Agenda stehe. „Muss die Frage der sexuellen Orientierung und des sexuellen Begehrens in allen Institutionen umgesetzt werden“, fragte Kelle, zumal es sich um eine sehr private Angelegenheit handle. Heftige Kritik übte Birgit Kelle an der grün-roten Regierung, da durch den Bildungsplan und über den „Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte“ Kinder mit der Gender-Ideologie beeinflusst werden sollen. „Akzeptanz zu verlangen, ist zudem etwas anderes als Toleranz und geht weit über den Gedanken der Toleranz hinaus“, sagte Kelle.

Wilfried Veeser, Vorsitzender des Stadtverbands, appellierte an die Anwesenden, von denen sich viele kritisch zur Gender-Ideologie äußerten, sich bei ideologischen Übergriffen zu wehren. Wenn Kinder davor zu schützen seien, gebe es keine Akzeptanz und Toleranz. „Es kann uns nicht egal sein, was an ideologischer Arbeit in unserem Land läuft“, sagte Veeser.