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Berliner: von klassisch bis extravagant

Vom „Krapfen“ über den „Pfannkuchen“ bis hin zum „Berliner“: Gemeint ist immer ein und dasselbe. Jeder kennt und liebt das süße, in heißem Fett ausgebackene Hefeteiggebäck. Besonders jetzt an Fasching kann man sich angesichts der gigantischen Auswahl in den Bäckereien kaum entscheiden.

Wann die beliebte Leckerei tatsächlich erfunden wurde, ist bis heute nicht ganz genau geklärt. Es gibt sie aber schon sehr lange. Sogar im alten Ägypten und bei den Römern soll es die gefüllten Hefekugeln schon gegeben haben. Aber wie schmecken die Krapfen denn am besten?

Bei den Kirchheimer Bäckern sind die süßen Kugeln besonders in der Fasnetszeit in den unterschiedlichsten Variationen zu erwerben. Ob mit hausgemachter Marmelade, Vanillepudding oder Kaffeesahne – die Auslagen sind voll. Sogar biologische Berliner hat ein Kirchheimer Bäcker im Angebot. Teilweise entdeckt man die Gaumenfreuden sogar in bis zu neun unterschiedlichen Sorten pro Geschäft.

Schon das Äußere ist ziemlich unterschiedlich. Einige haben eine glänzende Zuckerglasur, dunklen Schokoüberzug oder sind mit bunten Streuseln oder Puderzucker bestäubt. Doch eins haben sie alle gemeinsam: die klassische weiße Naht einmal rings herum. Sie entsteht beim Ausbacken im heißen Fett oder Schmalz.

Der Blick oder besser gesagt der Biss ins Innere offenbart den eigentlichen Unterschied. Die einfachste Sorte hat keine Füllung. Da kommt man schon ab einem Euro in den Genuss des Gebäcks. Dagegen ist die klassische Marmeladenfüllung, die man bereits für zehn Cent mehr erwerben kann, schon nobler.

Doch das Angebot umfasst noch weitaus erlesenere Füllmöglichkeiten: Egal ob feine Nugatfüllung, berauschende Eierlikörsahne oder exotische Kokoscreme. Für jeden Geschmack ist garantiert etwas dabei. Bis zu 150 Stück verkauft die eine oder andere Bäckerei in Kirchheim am Tag. Absoluter Verkaufsschlager ist und bleibt unangefochten der Klassiker mit roter Konfitüre.

Keine Sorge, einem traditionellen Schabernack gehen die Kirchheimer Bäcker nicht nach: Sie füllen keinen einzelnen Berliner mit Senf. Der Kunde kann sich darauf verlassen: Was draufsteht, ist auch drin!

CARLA BRENDLER

FOTOS: CARSTEN RIEDL