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CAP-Markt ersetzt „Lädle“ mit Bravour

Supermarkt Seit einem Jahr sorgt das CAP-Markt-Team für die Nahversorgung in Notzingen. Bei den Kunden kommt das Angebot sehr gut an. Von Katja Eisenhardt

Service wird im CAP-Markt groß geschrieben: Mitarbeiterin Sara Konradi (rechts) berät Kundin Tanja Gardian bei der Auswahl eines
Service wird im CAP-Markt groß geschrieben: Mitarbeiterin Sara Konradi (rechts) berät Kundin Tanja Gardian bei der Auswahl eines guten Olivenöls.Foto: Katja Eisenhardt

Die Kunden sind vom CAP-Markt begeistert. Andrea Müller kommt regelmäßig vorbei und ist mit dem Sortiment zufrieden: „Gerade auch für die Senioren ist es wichtig, dass es weiterhin eine zentrale Einkaufsmöglichkeit gibt.“ Soweit es geht, kauft auch Silvia Schwarz alles im CAP-Markt: „Man muss den Markt unterstützen, damit er uns im Ort erhalten bleibt“, findet die Notzingerin. Gerne und regelmäßig kommt Tanja Gardian hierher zum Einkaufen: „Sonst habe ich immer nur kleinere Einkäufe gemacht, heute teste ich, ob ich nicht auch den großen Wocheneinkauf hier erledigen kann. Außerdem sind die Mitarbeiter sehr freundlich“, lobt Gardian. Zu den Senioren, die regelmäßig im CAP-Markt ihre Einkäufe erledigen, zählt Rudi Klein: „Noch bin ich so gut zu Fuß, dass ich herlaufen kann. Was ich brauche, kaufe ich hier. Ich bin sehr froh, dass es den Laden gibt.“

Vor gut einem Jahr hatte das Bangen in Notzingen ein Ende. Nach langen Diskussionen und dem Einsatz engagierter Bürger stand letztes Jahr im September fest, dass mit einer CAP-Markt-Filiale ein Nachfolger für das im Sommer geschlossene Notzinger Lädle gefunden ist.

Doch das Projekt musste einige Hürden überwinden. Um eine Übernahme durch einen CAP-Markt zu gewährleisten, war eine Anschubfinanzierung von 50 000 Euro notwendig. Von Verwaltungsseite gab es dafür zunächst kein grünes Licht. Auch der Gemeinderat konnte sich nicht dazu durchringen. Die „Initiative Notzinger Lädle“ schaffte es, Spenden von Bürgern in Höhe von rund 22 000 Euro zu sammeln. Der Gemeinderat sprach sich in diesem Zusammenhang letztlich dafür aus, rund 20 000 Euro beizusteuern, die katholische Kirche und der Krankenpflegeförderverein zahlten zusammen 8 000 Euro. Die Anschubfinanzierung war gesichert und somit auch die Nahversorgung im Ort.

Jetzt, ein Jahr später, ist es Zeit für eine erste Bilanz. Unterm Strich fällt diese laut Marktleiterin Margot Reyer positiv aus, auch wenn sich das Team über einen größeren Kundenzulauf freuen würde: „Es ist nach wie vor so, dass viele ihre Großeinkäufe eher in größeren Supermärkten in der Umgebung erledigen“, beobachtet Reyer. „Es wäre toll, wenn die Leute erstmal bei uns schauen, ob sie nicht doch auch alles schon hier bekommen. Viele denken wohl, dass wir ja ein kleinerer Markt in Notzingen sind und man deswegen auch nicht alles bekommt“, vermutet Reyer.

Der Notzinger CAP-Markt ist von der Verkaufsfläche her im Vergleich zu Ötlingen oder auch zu den Märkten in Leinfelden-Echterdingen/Stetten und Neuhausen kleiner. „Der Ötlinger Markt, den ich ebenso leite, ist mit 600 Quadratmetern gut dreimal so groß“, so Reyer. Dennoch ist das Sortiment gut bestückt und beinhaltet ebenso wie in den größeren Filialen unterschiedliche Marken und regionale Produkte. Zudem sind die Post, ein Bäcker und Metzger im selben Gebäude untergebracht. Andere zentrale Anlaufstellen wie die Apotheke oder die Bank liegen auch nicht weit entfernt. Den Standort in der Notzinger Ortsmitte hält Reyer daher für sehr günstig.

Die Produkte gelangen über die größere Filiale in Ötlingen nach Notzingen: „Edeka beliefert Ötlingen direkt. Bei dem kleineren Markt in Notzingen lohnen sich die Abnahmemengen für eine separate Lieferung nicht. Daher müssen wir die Lieferung nach Notzingen selbst organisieren. Das hat sich mittlerweile eingespielt“, berichtet Margot Reyer. „Wenn einmal etwas nicht gleich vorhanden ist, haben wir auch den Ehrgeiz, die Kundenwünsche nach Möglichkeit alle zu erfüllen.“ Dann bringt Margot Reyer die gewünschten Produkte am nächsten Tag aus Ötlingen mit.“