Weilheim · Lenningen · Umland

Die alte Halle hat endgültig ausgedient

Abbruch Die Ötlinger Eduard-Mörike-Schule erhält einen Neubau. Wenn alles nach Plan läuft, sollte die neue Mehrzweckhalle samt Mensa im Sommer 2021 zur Verfügung stehen. Von Andreas Volz

Der „Rohbau“ steht noch. Aber die alte Eduard-Mörike-Halle in Ötlingen wird schon bald Platz machen für den Neubau, der 7,75 Mil
Der „Rohbau“ steht noch. Aber die alte Eduard-Mörike-Halle in Ötlingen wird schon bald Platz machen für den Neubau, der 7,75 Millionen Euro kosten soll.Foto: Andreas Volz

Die Abrissarbeiten haben begonnen: Noch steht zwar das Mauerwerk der Ötlinger Eduard-Mörike-Halle. Aber nach den Fenstern wird in Bälde auch die Klinkerfassade samt den Efeu-Resten verschwinden. Wehmut jedoch dürfte deswegen nur die allerwenigsten Ötlinger beschleichen.

Sicher hat jeder seine eigenen Erinnerungen: an Sport, an Feste oder auch an Massen-Impf-Termine in der alten Halle, die mittlerweile gut 60 Jahre auf dem Buckel hat. Die Zeit jedoch, in der die Ötlinger auf sanierungsbedürftige Mängel oder gar auf die Notwendigkeit eines Neubaus hinweisen, beläuft sich mittlerweile schon auf mehr als ein Jahrzehnt.

Das lässt sich auch an den Bauzeitenplänen ablesen, die bereits kursierten: Demnach müsste die neue Halle jetzt schon in Betrieb gegangen sein, denn ursprünglich ging es darum, sie auch als Mensa nutzen zu können, wenn sich die Eduard-Mörike-Schule mit Beginn des Schuljahrs 2019/20 zur Ganztagsschule gewandelt hat.

Etwas später hieß es dann, dass dieser Termin nicht einzuhalten ist. Die neue Halle werde erst Anfang 2020 fertig sein. Damit hat es sich aber auch längst erledigt. Die jüngsten Planungen gingen von einer Fertigstellung bis Mai 2021 aus.

Ob sich das halten lässt, muss sich allerdings erst herausstellen, denn für diesen Termin hätte die alte Halle längstens dem Erdboden gleichgemacht sein sollen: In den Sommerferien wäre der Abriss bereits erledigt gewesen. Der Baubeginn der neuen Halle war für Oktober 2019 vorgesehen.

Immerhin wird aber am alten Standort neu gebaut: Vor acht Jahren war es noch darum gegangen, gar keine neue Mehrzweckhalle zu errichten, sondern stattdessen auf der Brachfläche hinter dem Rathaus ein Bürgerhaus zu bauen.

Ähnlich wie dem Zeitplan erging es im Lauf der Jahre auch dem Kostenplan: Zwischen 4,6 und 5,4 Millionen Euro bewegten sich die Baukosten noch vor knapp drei Jahren. Dabei waren die damaligen Mehrkosten von 800 000 Euro noch mit einem großen Fragezeichen versehen - nicht bei der Notwendigkeit, sie auszugeben, dafür aber bei der Problematik, sie irgendwie aus dem Haushalt „herauszuschwitzen“.

Budget beträgt 7,75 Millionen Euro

Inzwischen ist die Bausumme auf 7,75 Millionen Euro gestiegen. Mehr soll es aber möglichst nicht mehr werden. Stadtverwaltung und Gemeinderat hatten deswegen im April eigens eine Kehrtwende vollzogen: Jahrelang war ein Generalunternehmer als das Allheilmittel gehandelt worden, um davongaloppierende Kosten einzufangen. Jetzt ist es genau umgekehrt: Um auch die verlangte Qualität erhalten zu können, setzt die Stadt auf die Vergabe von bis zu 40 einzelnen Gewerken.

Das Projekt Mehrzweckhalle in Ötlingen bleibt also in mehrfacher Hinsicht spannend: Wann lässt sich die neue Halle wirklich nutzen - und welcher Preis steht am Ende unter dem Strich?