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Ein Klangfest zum Festakt

Konzert Die Arbeit zahlt sich aus: Schüler des Ludwig-Uhland-Gymnasiums führen das Rockoratorium „Eversmiling Liberty“ anlässlich des Schuljubiläums „50 Jahre LUG“ auf. Von Tanja Gotthold-Knapp

Die Chöre und die Combo boten mit dem Rockoratorium ein überzeugendes Ergebnis einer über einjährigen Probenarbeit.Foto: Carsten
Die Chöre und die Combo boten mit dem Rockoratorium ein überzeugendes Ergebnis einer über einjährigen Probenarbeit.Foto: Carsten Riedl

Es war ein stimmungsvolles Ambiente, und der Platz reichte gerade so: Rund 120 Schüler des Ludwig-Uhland-Gymnasiums führten in der Kirche Maria Königin auf beeindruckende Weise das Rockoratorium „Eversmiling Liberty“ auf.

Dabei gab es allergrößte Aufregung im Vorfeld: Die Hauptsolistin fiel aus. Es wurde gehofft und gebangt, dann kurzfristig mit Sina Dieterich eine Ersatzsolistin gefunden und wenige Tage vor der Aufführung noch einige Sonderproben angesetzt. „Das hat uns alle sehr mitgenommen“, waren sich alle Verantwortlichen einig und zollten der neuen Solistin bereits im Vorfeld allergrößten Respekt.

Nach über einjähriger Probenzeit führten die rund 120 Interpreten, maßgeblich der Mittel- und Oberstufenchor mit dem Vokalensemble unter der Leitung von David Schmid und die Jazz/Rock-Combo unter der Leitung von Daniel Bucher, das Rockoratorium „Eversmiling Liberty“ auf. Es wurde 1990 von zwei dänischen Musikern komponiert und enthält in seinen 22 Musiktiteln Elemente aus Jazz, Pop, Rock und Klassik. Auch an den Nachwuchs wurde dabei gedacht: Die letzten drei Lieder bereicherte der Unterstufenchor, den Sebastian Auer leitet, mit klar intonierten Soprantönen.

Die Thematik ist nicht alltäglich, könnte aber aktueller nicht sein: Ein unterdrücktes Volk sehnt sich nach einem Retter, der Freiheit bringen soll. Entsprechend begann das Stück nach dem bereits Akzente setzenden Einlaufen des Chores getragen melancholisch, dann rhythmisch pochend.

Bald dann ein energiegeladener Stimmungsumschwung: Alle Hoffnung klammert sich an Judas Maccabaeus, die Rettergestalt, die Nik­las Kuntz solistisch sicher, stilgerecht und überzeugend intonierte.

Immer wieder auffallend war ein bestechend präzises Zusammenspiel der Rhythmusgruppe und der Bläsersection nebst fein ausgearbeiteten Grooves der Band mit überzeugenden improvisatorischen Elementen. Durchgehend hoch konzentriert und innerlich berührt war der Chor, der teilweise komplexe mehrstimmige Passagen sicher bewältigte und auch einzelne Handlungsteile mimisch und gestisch unterstützte. Nach weiterem Ringen um die Befreiung folgte dann am Ende der erlösende Lobgesang „Seht den Siegeshelden kommen“ und „Oh Lovely Peace“. Lichter im Publikum sorgten zusammen mit weihnachtlichen Klängen für vorweihnachtliche Stimmung.

Dann der Schlussakkord: Es gab anhaltende, stehende Ovationen in einem gefühlten Bruchteil einer Sekunde direkt nach dem Schlussakkord. Tränen liefen bei den Schülern aus dem Abiturjahrgang, da dies das letzte große Projekt an der Schule war, an dem sie teilnehmen konnten.

Großes Lob auch von Schulleiter Georg Braun: „Wir sind alle berührt – wahrlich ein würdiger Abschluss der Feierlichkeiten zu unserem Jubiläumsjahr.“