Kirchheim. Auch wenn die Sonne an diesem Tag nicht lacht, die Erstklässler strahlen um die Wette. Mit Schulranzen auf dem Rücken und der Schultüte in der Hand stürmen sie die Gießnauhalle in Nabern. Nicht etwa an der Hand der Eltern – nein. Weit vor den Eltern laufen die Kindern in die große Halle ein. An der Bühne hängen selbst gebastelte Buchstaben und der Raum ist hell erleuchtet. Und wie es sich für die Ehrengäste des Tages gehört, nehmen die Erstklässler in den ersten Reihen vor der Bühne Platz. Die Spannung steigt – wie wird der erste Schultag wohl werden?
So, nun ist es Zeit für die Eltern, Platz zu machen und sich hinzusetzen. Fotos von den Lieblingen kann man ja auch noch später machen. Die Schulleiterin und Musiklehrerin Jeanette Kreißig übernimmt nun das musikalische Kommando. Ran an die Trommeln! Auf selbst gemachten Drums begrüßen die Zweitklässler die „Erstis“. „Wir möchten euch heute feiern. Das ist euer Tag, genießt ihn“, sagt die Schulleiterin und schaut in die funkelnden Kinderaugen. Musikalisch ist das Begrüßungsprogramm allemal, erneut wird ein Lied angestimmt.
Was darf bei einer Einschulung nicht fehlen? Natürlich, ein Theaterstück, vorgetragen von der 2. Klasse. „Wisst ihr, nicht nur Kinder haben ihren ersten Schultag. Eine Lehrerin kann auch ihren ersten Schultag haben. So ist es auch bei Frau Hoppe“, erzählt Jeanette Kreißig. Vorhang auf, und Theaterstück ab! Frau Hoppe, eine Hasendame, hat ihren ersten Schultag. Und wie das nun mal so ist, erlebt auch sie an ihrem ersten Tag viel Neues. Sie verschläft, fährt mit dem Nachthemd in die Schule und muss sich um die Probleme ihrer Schüler kümmern. Doch am Ende des Tages ist Frau Hoppes Fazit eindeutig: „Alles hat wunderbar geklappt. Ich freue mich schon auf morgen.“
„Seht ihr Kinder, alles halb so wild.“ Jeanette Kreißig weiß, von was sie redet. „Für euch Erstklässler wird das bestimmt nicht so aufregend wie für Frau Hoppe. Aber wenn es Probleme geben sollte, dann sind wir immer für euch da.“ Auf Schulleiterin Kreißigs Frage, was die Schüler lernen wollen, strömen die Antworten nur so aus dem Mund der Kinder. Englisch, Deutsch und Sport hört man die Mädchen und Jungs schreien. Bammel? Die scheinen die angehenden Schüler nicht zu haben. Vorfreude, das trifft es wohl eher.
Mit einem Abschiedslied sagt der Kindergarten mit seinen Erzieherinnen Tschüss. Denn nun heißt es: ab in den Schulalltag! Jetzt ist es Zeit, mit Ulrike Blocher, der neuen Klassenlehrerin der „Erstis“, in die Klasse zu gehen. Im Nu stehen die Mädchen und Jungen auf. Schulranzen aufsetzten, Schultüte unter den Arm und in Reih und Glied geht es aus der Halle hinaus.
„Liebe Eltern, nun beginnt eine neue Stufe im Leben ihrer Kinder“, sagt Kreißig. Eine gute Zusammenarbeit und Vertrauen in die kleinen Sprösslinge, das ist, was sie sich von den Eltern wünscht. Und während die Kleinen büffeln, ist für die Eltern Entspannung angesagt bei Kuchen, Muffins und Co.
Bei den Naberner Erstklässlern ist nun Schule fast schon Alltag. Die meisten ihrer Altersgenossen haben den großen ersten Schultag morgen noch vor sich.