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In der „Brenne“ brennt der Holzofen

Das Ausflugsziel auf dem Kirchheimer Schafhof hat unter neuer Leitung wieder geöffnet

Der Gasthof „Zur Brenne“ auf dem Schafhof hat unter neuer Leitung wieder eröffnet. Der Pächterwechsel soll eine neue Ära einläuten. Mit Tomici Iota Remus hat sich der neue Wirt, Michele Allegro, ganz bewusst einen mehrfach ausgezeichneten Koch aus Rumänien in seine Küche geholt.

Der neue Wirt Michele Allegro (links) und Chefkoch Tomici Iota Remus.Foto: Jean-Luc Jacques
Der neue Wirt Michele Allegro (links) und Chefkoch Tomici Iota Remus.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Das Herzstück des Lokals bildet der offene Holzofen „Forno a legna“ nach sizilianischer Art. Mitten im Gastraum werden hier Pizza und Brot am offenen Feuer gebacken. Der Ofen steht im vorderen Gastraum. Außerdem gibt es einen etwas ruhiger gelegenen Nebenraum mit bis zu 40 Sitzplätzen, wegen seiner großen Glasflächen auch Wintergarten genannt. Ein Biergarten und ein rustikaler Gewölbekeller runden das Angebot ab. Erbaut 1903, wurde der Keller einst als Mostkeller und Lager für Eisblöcke zur Kühlung der Speisen und des Biers genutzt. Nach umfangreicher Renovierung 1989 dient er bis heute den kleinen Freuden wie Weinverkostungen oder „Männerabende“ – mit Zigarren-, Pfeifen-, Cognac- oder Whiskygenuss.

Der neue Wirt Michele Allegro setzt auf Produkte aus der Region. Der neue Chefkoch Tomici Iota Remus wurde allerdings in Rumänien geboren, wo er auch die klassische Ausbildung im Hotel- und Restaurantwesen und im Catering absolviert hat. Neben seiner Arbeit in verschiedenen Nobelrestaurants besuchte er diverse Weiterbildungen in Bukarest, in Jerusalem und in Paris. 2015 trat Michele Allegro an ihn heran mit der Frage, ob er nicht Lust hätte, nach Deutschland zu kommen und seine Küche zu leiten. Die Verbindung der beiden ergab sich aus familiären Kontakten. Allegros Frau ist Rumänin. Nach kurzer Bedenkzeit sagte Remus zu und zog im Frühjahr mit Frau und Kind nach Kirchheim. Unbeirrbar verfolgt er sein Ziel, einmal zu den besten seiner Zunft zu gehören.

Geöffnet hat die Brenne dienstags bis freitags von 17 bis 23.30 Uhr mit warmer Küche bis 22 Uhr, samstags von 11 bis 24 Uhr mit durchgehend warmer Küche bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 22 Uhr mit durchgehend warmer Küche bis 21 Uhr. Umrahmt wird die Neueröffnung mit Landschafts- und Blumenbildern der Kirchheimer Künstlerin Roswitha Tafferner in Aquarell, Acryl und Öl.

Neu verpachtet wurde indessen nicht nur das Lokal; auch die Räumlichkeiten daneben sind in neuen Händen. Diese hatten bisher dem Verkauf exklusiver Einrichtungsgegenstände gedient und beherbergen nun seit Kurzem unter anderem den NABU-Kreisverband Esslingen. Dessen Geschäftsführerin Jenny Helber erzählt begeistert von den Plänen. Die neu angemieteten Räumlichkeiten auf dem Schafhof werden als Außenstelle mit Lager- und Veranstaltungsräumen genutzt. Der Hauptsitz bleibt im Umweltzentrum Neckar-Fils in Plochingen, im ehemaligen Gelände der Landesgartenschau.

Eröffnen soll die „NABU-Scheune“ auf dem Schafhof im Sommer 2015. Als Kompetenzzentrum sind hier naturpädagogische Angebote für Klein und Groß geplant. Die Liste ist lang, und so manches Highlight noch nicht offiziell. Geplant sind ein grünes Klassenzimmer rund um den Schafhof, Naturgeburtstage für Jung und Alt, altersgerechte Naturerkundungen mit Referenten, Geocaching mit GPS-Geräten zur Naturschatzsuche entlang ausgesuchter Routen, geführte Radtouren zu Ausflugszielen in der Umgebung und mehr.

Nicht nur Kinder gehören zur Zielgruppe, die so die Natur spielerisch kennenlernen können, sondern auch Erwachsene, die mehr wissen möchten und die Natur genießen wollen.

Michele Allegro, der neue Wirt der „Brenne“, steht voll hinter dieser Kooperation, die mit Lesungen und Verkostungen der regionalen Produkte noch einmal den Anspruch an die Qualität der angebotenen Speisen unterstreichen soll. So können die Produktlebenszyklen, beginnend mit den Ziegen und Schafen am Fuß des Schafhofs bis zu den fertigen Speisen, mit allen Sinnen erlebt werden.pm