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Investitionen hinterlassen Bremsspuren

Haushalt Der Schlierbacher Gemeinderat hat den Finanzplan 2018 beschlossen. Bürgermeister Schmid erwägt Steuererhöhungen.

Schlierbach. Statt wie in den vergangenen Jahren bereits im Dezember des Vorjahres den Haushaltsplan zu verabschieden, ist es nun in Schlierbach der Mai geworden. Kein Wunder, hatte Kämmerer Steffen Mayer zum Jahresanfang ja noch die Eröffnungsbilanz und den Rechnungsabschluss 2016 zu stemmen. Damit die Verwaltung dennoch die drängendsten Aufgaben angehen konnte, hatte der Gemeinderat im Januar die wichtigsten Vorhaben auf den Weg gebracht. Entsprechend knapp fielen Einbringung und Beratung zum Haushaltsplan aus.

Die Zahlen, die in dem umfangreichen Planungswerk dargestellt sind, sehen positiv aus. Den Erträgen in Höhe von etwa 9,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen von rund 9,1 Millionen Euro gegenüber. So soll laut Plan am Ende des Jahres der Ergebnishaushalt einen Überschuss von rund 643 000 Euro ausweisen - die Gemeinde erwirtschaftet also einen Gewinn. Dazu sollen noch weitere 885 000 Euro an Einnahmen aus Grundstücksverkäufen kommen - ein sattes Plus von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.

Das Geld wird allerdings direkt wieder ausgegeben. Die Gemeinde fährt ein ambitioniertes Investitionsprogramm im laufenden Haushaltsjahr. „Wir werden insgesamt rund 5,2 Millionen Euro investieren“, so Bürgermeister Paul Schmid. Die Gemeinde kauft Wohnungen und Grundstücke, führt die Sanierung der Schule weiter, investiert in den Unterhalt von Gebäuden, Straßen und Wasser- und Abwasserversorgung.

Die Ausgaben hinterlassen entsprechende Bremsspuren im Haushalt, der die Finanzströme der Gemeinde abbildet. Wie Kämmerer Steffen Mayer erläutert, stehen den Gesamteinzahlungen in Höhe von 12 Millionen Euro Auszahlungen in Höhe von 13,1 Millionen Euro gegenüber - die Gemeinde muss also 1,1 Millionen Euro aus ihrer Rücklage entnehmen, was bei derzeit 5,2 Millionen Euro auf dem Gemeindesparbuch kein Problem ist. Somit bleibt die Gemeinde auch weiterhin schuldenfrei.

Sorgen macht Bürgermeister Paul Schmid die Entwicklung der Steuereinnahmen. So plant die Gemeinde für das laufende Jahr mit gerade noch 1,8 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Angesichts der weiteren Steigerung der Personalausgaben sowie der Tatsache, dass die Abschreibungen auf das Gemeindevermögen von derzeit rund 1,3 Millionen Euro im Jahr aus dem laufenden Haushalt erwirtschaftet werden müssen, schließt Schmid Steuererhöhungen in der Zukunft nicht mehr aus: „Wir müssen die Refinanzierung sichern.“

Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan einstimmig verabschiedet.Volkmar Schreier