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Schalldämpfer sind längst überfälligFrevel an der NaturMassaker geht weiter

Der Artikel ist recht lustig geschrieben. Etwas einseitig zulasten der Jägerschaft. Weitere Informationen zum besseren Verständnis für die Leser: Jagdgeschosse verlassen die Läufe mit Geschwindigkeiten von circa 650 Meter pro Sekunde bis ­circa 1 100 Meter pro Sekunde. Der Explosionsknall in der Jagdwaffe kann mit einem Schalldämpfer wirksam gedämpft werden. Der Überschallknall – das Durchbrechen der Schallmauer durch das Geschoss vor dem Lauf beziehungsweise Schalldämpfer – kann nicht gedämpft werden. Ist die Geschossgeschwindigkeit also größer als 330 Meter pro Sekunde – Überschallgeschwindigkeit – knallt es mit weit über 100 Dezibel recht ordentlich.

Lieber Herr Knaack, auch die Berufsgruppe Förster und Berufsjäger sowie die Hobbyjäger haben ein Recht auf Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beziehungsweise bei der Ausübung ihres Hobbys. Da Geräusche über 110 Dezibel dauerhafte Gesundheitsschäden verursachen, ist der Einsatz von Schalldämpfern im jagdlichen Bereich absolut gerechtfertigt und längst überfällig.

Noch eine Randinformation für die Leser: Eine Erhöhung beziehungsweise Dämpfung des Schallpegels um circa 10 Dezibel bedeuten nicht 10 Prozent mehr oder weniger, sondern den doppelten Lärmpegel. In diesem Sinne, wünsche auch ich Ihnen einen guten Appetit, wenn Sie das nächste Mal in ein saftiges Stück Wildbraten beißen.

Zu dem, was sich seit ein paar Wochen an der Lauter zwischen Kirchheim und Ötlingen abspielt, fällt mir nur noch die Redewendung ein „Wo rohe Kräfte sinnlos walten . . .“ Der Kahlschlag ist an manchen Stellen nicht mehr zu überbieten: dort wurde alles platt gemacht, egal ob großer oder kleiner Baum oder auch Strauch. Wenn ich dann im Teckboten noch lesen muss, dass dieser Frevel an der Natur noch bis Ende Februar weitergehen soll, erfüllt das mich gleichermaßen mit Trauer und auch Zorn. Warum geht man in Kirchheim so unsensibel mit der Natur um? War der Aufschrei letztes Jahr nicht laut genug, als man anderen Stellen der Lauter oder auch am Wachthaus so brachial Bäume gefällt hat?

Die dann meist ins Feld geführten „Sicherheitsgründe“ erscheinen mir häufig als vorgeschoben. Wie sollen beispielsweise Bäume, die mehr als 100 Meter vom Fahrradweg entfernt am nördlichen Lauterufer stehen – oder besser standen – auf den Radweg stürzen, wie es in dem Bericht am Samstag zu lesen war? Auf der anderen Seite wird für viel Geld in der Innenstadt die Lauter renaturiert, was ich durchaus begrüße. Aber wie passt das zusammen?

Was muss noch geschehen, dass bei den Verantwortlichen der Stadtverwaltung endlich ein Umdenken stattfindet?

Christoph Probst, Kirchheim,

Der Teckbote hat bereits mehrere Leserbriefe veröffentlicht, die sich mit den Baumfällaktionen befassten: die Pappeln an der Klosterwiese, die Bäume am Dreschplatz in Lindorf und an der Lauter im Bereich des REWE-Markts. In diesen Tagen wurden im Bereich des städtischen Bauhofs große und gesunde Bäume gefällt, wie zum Beispiel auf der Wiese beim Feuerwehrmuseum sowie neben den Museums-Dampfpflügen. Die Bäume im Bauhofareal am Rand zur Boschstraße fielen bereits einer früheren Baumfällaktion zum Opfer. Außer diesen Bäumen im Stadtgebiet von Kirchheim gibt es kein Flussufer und keine Straßenböschung mehr, die nicht in einem Ausmaß ausgelichtet werden, die weder mit Verkehrssicherheit noch mit dem Zustand der Bäume erklärbar sind. Einen besonders eklatanten Beweis zeigt das Lauterufer zwischen Bodelshofen und Wendlingen, das ohne Rücksicht ausgeholzt wurde.

Während die Stuttgarter Bevölkerung auf die Barrikaden ging, um eine Baumfällaktion zu verhindern, können in Kirchheim Brennholzlose ersteigert werden. Zufall?

Wolfram Staudenmaier, Kirchheim