Dettingen. Laut Jochen Sokolowski werden auf Dettinger Gemarkung jährlich sieben bis zehn Rehe von frei laufenden Hunden getötet. Um Ostern herum wurden drei Tiere gerissen. Kollegen des Bezirksjägermeisters beklagen dasselbe Problem. „Momentan häuft es sich, weil die Rehe noch trächtig und deshalb weniger beweglich als sonst sind“, sagt Sokolowski. Damit seien die Tiere ein leichtes Opfer für die Hunde. Auch Jungtiere, die von ihren Eltern während der Futtersuche allein gelassen werden, und Bodenbrüter wie die Feldlerche, seien gefährdet.
Rund um die Kleingartenanlage Eulengreuth leben Wildtiere offenbar besonders gefährlich. „Dort sind viele Spaziergänger unterwegs, die mit ihren Hunden über die Hahnweide nach Kirchheim laufen“, sagt Sokolowski. Die meisten Hunde seien unangeleint. Die Halter würden es oft gar nicht bemerken, dass ihre Tiere Jagd auf Rehe machten, sagt der Bezirksjägermeister. In der Regel würden Spaziergänger oder Wiesenbesitzer, die gerade mähen, die toten Rehe melden – und nicht die Halter.
Manchmal lassen die Hunde ihre Opfer auch halb tot zurück. „Kürzlich habe ich ein Reh gefunden, das im Zaun hing. Der Bauch war schon aufgerissen. Das Geschrei ist mir durch Mark und Bein gegangen“, sagt Jochen Sokolowski. Er erlöste das Tier mit einem Gnadenschuss.
Der Bezirksjägermeister bittet Hundebesitzer darum, auf den Wegen zu bleiben und die Tiere immer im Blick zu behalten. Hunde, die nicht gehorsam seien, gehörten im Wald und auf dem Feld an die Leine. „Es gibt viele Menschen, deren Tiere nicht ausgebildet sind. Und der Jagdtrieb ist in jedem Hund drin“, sagt Sokolowski.