Verkehrschaos und hohe Belastungen für die Anwohner scheinen programmiert: Ab dem 22. August wird die B 297 bei Schlierbach saniert.
Volkmar Schreier
Schlierbach. Bürgermeister Paul Schmid ist sich sicher: „Das gibt Ärger.“ Denn der gesamte Verkehr – immerhin rund 10 000 Fahrzeuge fahren am Tag auf der B 297 an Schlierbach vorbei – muss sich dann durch die enge Ortsdurchfahrt über die Kirchheimer Straße und die Hauptstraße schlängeln. „Wie das gehen soll, ist mir schleierhaft“, fragt sich Schmid. Denn heute ist es schon so, dass Fahrzeuge etwas auf den Gehweg ausweichen müssen, wenn ihnen der Schulbus auf der Hauptstraße entgegenkommt.
Die Außenstelle Göppingen des Regierungspräsidiums als durchführender Instanz, plant mit einer Bauzeit von vier Wochen. In dieser Zeit soll auf dem Abschnitt der B 297 der Straßenbelag abgefräst und die Straße praktisch von Grund auf neu aufgebaut werden. Eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung für die Bauzeit, wie von der Gemeinde angeregt, scheidet nach Angaben des Regierungspräsidiums aus: Dafür sei die Straße nicht breit genug. Somit muss der gesamte Verkehr zwangsläufig durch den Ort. Strittig ist momentan auch noch die konkrete Führung des umgeleiteten Verkehrs durch den Ort ab dem Rathaus. Während das Regierungspräsidium den Verkehr weiter durch den Ort auf die Auchtertstraße und dort wieder auf die B 297 leiten will, plädiert die Gemeinde für eine Verkehrsführung über die Ebersbacher Straße, wobei dies nach Aussage von Bürgermeister Paul Schmid nur das kleinere von zwei Übeln wäre. „Auch das ist ungeschickt. Wir befürchten da Dauerstaus im Ort beim Abbiegen auf die Auffahrt zur B 297.“ Sorgen macht dem Dorfschultes auch der überörtliche Schwerlastverkehr. Der soll zwar nach den Planungen des Regierungspräsidiums weiträumig um Schlierbach herum umgeleitet werden. „Aber ob das so funktioniert, glaube ich nicht“, macht Schmid hinter diese Planung ein dickes Fragezeichen. Er sieht schon die 40-Tonner durch die Hauptstraße schleichen.
Was Schmid ebenfalls Bauchschmerzen bereitet, ist der späte Beginn der Bauarbeiten. „Mit den vier Wochen kommen wir mitten in den Start des neuen Schuljahres hinein. Und dann haben wir auch noch querende Schüler an der Umleitungsstrecke.“ Deshalb drängt die Gemeinde darauf, dass die Bauarbeiten zügig durchgezogen und noch vor Schuljahresbeginn abgeschlossen werden. Ob die Vollsperrung der B 297 tatsächlich schneller als nach den veranschlagten vier Wochen wieder aufgehoben werden kann, steht aber in den Sternen.
Foto: Jean-Luc Jacques