Lenninger Tal

„Aquafun“ ist weiter am Ruder

Personal Die Gemeinde Lenningen findet keinen Schwimmmeister. Ein Bäderbetrieb übernimmt deshalb auch im nächsten Jahr die Beckenaufsicht. Von Anke Kirsammer

Auch nächsten Sommer sollen Wasserratten in Lenningen auf ihre Kosten kommen.Foto: Jean-Luc Jacques
Auch nächsten Sommer sollen Wasserratten in Lenningen auf ihre Kosten kommen. Foto: Jean-Luc Jacques

Lenningen. Das Lenninger Freibad wird im kommenden Jahr wieder von der Firma „Aquafun“ betrieben. Den Auftrag hat der Gemeinderat einstimmig vergeben. Bereits seit 2018 sieht sich die Kommune gezwungen, den auswärtigen Betreiber ins Boot zu holen, weil der Schwimmmeister-Markt leergefegt ist. Daran hat sich nichts geändert. Auf die Stellenausschreibung für 2020 hatten sich vier Bewerber gemeldet. Lediglich zwei brachten die erforderliche Qualifikation mit. Beide verlangten jedoch ein höheres Gehalt, als die Gemeinde bezahlen will. Bürgermeister Michael Schlecht warnte davor, das Gehaltsgefüge durcheinander zu bringen.

Gemeinderat Karl Boßler regte an, über die Personalstelle nachzudenken. „Wir müssen überlegen, was wir ihm fürs andere halbe Jahr anbieten können, wenn das Freibad geschlossen ist.“ Michael Schlecht machte dem Gremium wenig Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändern würde. „Die Bademeister von früher gibt es nicht mehr, die im Winter im Kindergarten oder in der Schule die Räume streichen. Das weiße T-Shirt wird nass, aber nicht dreckig.“ Der Rathauschef sieht die Lage realistisch: Für dynamische Schwimmmeister gebe es attraktivere Bäder. Das bekräftigte Volker Hofmann: „Sie werden abgefischt von Thermalbädern und Center Parks.“

Weil die Suche nach einem Schwimmmeister nicht von Erfolg gekrönt war, hatte die Verwaltung parallel bei Betreiberfirmen angefragt. Das mit 100 000 Euro günstigste Angebot kommt von „Aquafun“. 2019 lagen die Kosten noch bei 90 000 Euro. Ein weiterer Anbieter verlangt gut das Doppelte. Für die Kasse und die Reinigung sucht die Verwaltung eigenes Personal. Diesen Sommer hatte das „Aquafun“ für 21 000 Euro erledigt. Dabei war nicht alles rund gelaufen. Christine Sayler-Keim pochte darauf, den Schwimmmeistern Auflagen zu machen, um eine gute Wasserqualität zu garantieren. Das sei in der abgelaufenen Saison nicht immer so gewesen.