Lenninger Tal

Attraktion für Biker

Die Gemeinde Lenningen weiht Pumptrack in Schopfloch ein

Wer mit dem Bike gerne Wellen oder enge Kurven fährt, ist auf dem Pumptrack in Schopfloch goldrichtig. Eine Bereicherung für den Teilort.

Lenningen. Sebastian Hirning strahlte über beide Backen. Der 15-Jährige hatte vor ein paar Jahren in einem Jugendforum den Bau eines Pumptrack angestoßen und nicht locker gelassen. Jetzt durfte er die Anlage im Gewann „Berg“ offiziell als Erster unter die Räder nehmen. Nicht nur mit seinem fahrerischen Können beeindruckte der 15-jährige Schopflocher Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht. Er imponierte dem Rathauschef auch durch seine Ausdauer und seinen persönlichen Einsatz für das Projekt. Versüßt wurde dem Schüler sein Engagement mit einer Dauerkarte fürs Lenninger Freibad – in der Hoffnung auf einen besseren Sommer 2017 –, auch in der nächsten Saison einlösbar.

Michael Schlecht verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass mit der 24 mal 17 Meter großen Freizeitanlage der etwas anderen Art etwas Außergewöhnliches nach Schopfloch gekommen ist. Weit und breit gibt es bislang keinen anderen Pumptrack. Er soll seine Nutzer nicht nur zur sportlichen Hochleistung animieren, vielmehr können auch kleine Kinder ein Gefühl für ihr Fahrrad bekommen. „Auch Ältere sind herzlich eingeladen, es mit ihren Enkeln zu probieren“, sagte der Bürgermeister. Mit der Installation des Pumptracks ist die Gemeinde ihrem Ziel, in allen Ortsteilen, Freizeitmöglichkeiten anzubieten, ein Stück nähergekommen. Schlecht erhofft sich davon auch, dass die Leute im Tal nun einen Grund mehr haben, der Alb einen Besuch abzustatten.

Aufgrund der mitunter anhaltenden Winter auf der Hochfläche hatte sich der Gemeinderat dazu entschieden, statt einer mobilen Anlage aus Holz eine Variante aus Asphalt zu installieren. Nun schmiegt sich neben dem Bolzplatz ein dunkelgraues Band mit Steilwandkurven und mehreren Wellen in Form einer Acht in das frische Grün. 16 Helfer hatten bei Wind und Wetter beim Modellieren des Geländes mit angepackt. Anerkennende Worte gab es von Michael Schlecht nicht nur dafür, sondern auch für den Bau einer Bank, von der aus Besucher der Anlage den Blick gen Römerstein schweifen lassen können. Das urige, auf drei Kalksteinen ruhende Sitzmöbel, hatte Sebastians Vater Armin Hirning gezimmert.

Ortsvorsteher Gunter Berger freute sich darüber, dass „etwas Besonderes und Großes nach Schopfloch gekommen ist“ und erinnerte an den langen Weg, den das Projekt hinter sich hat. Vor allem die naturschutzrechtliche Genehmigung hatte auf sich warten lassen, sodass erst im April mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

Die Besucher wurden jedoch nicht länger auf die Folter gespannt, Sebastian streifte sich den Helm über, vollführte mit seinem Rad Sprünge und federte die Landungen gekonnt ab. Zahlreiche Kinder standen schon in den Startlöchern und kurvten anschließend ebenfalls durch den Parcours. Ob mit surrenden BMX-Rädern, auf Inlineskates oder auf Scootern: Die meisten unternahmen vorsichtig ihre ersten Fahrversuche auf einem Pumptrack. Dabei blieb auch die ein oder andere Schramme nicht aus. Die Cracks, die der Planer der Anlage, Konrad Willar, zu der Einweihung eingeladen hatte, ließen hingegen etwas auf sich warten. Marcus, Benedikt und Franz hatten versehentlich die Gemeinde Schopfloch im Schwarzwald angesteuert. Insbesondere die Jüngeren waren erpicht da­rauf, sich von den „Profis“ ein paar Tricks abzugucken. „Wie kriegt ihr denn das mit den Wheelies hin?“, wollte ein Junge wissen. „Üben, üben, üben“, riet ihm der 22-jährige Benedikt unter anderem. Dazu hat nun nicht nur der Schopflocher Nachwuchs jede Menge Gelegenheit.

 

Auf einem Pumptrack bewegt man sich vorwärts, indem man das Gewicht verlagert und das Sportgerät be- und entlastet. Die Schopflocher Anlage liegt etwas außerhalb der Ortschaft beim Bolz- und Festplatz „Berg“, rechter Hand auf dem Weg Richtung Harpprechtshaus.