Lenningen. Schulamtsleiterin, Dr. Corina Schimitzek, brachte die „Hutsache“ auf den Punkt: „Der Hut, den sich Ines Bernhardt nun aufsetzt, wird gut gefüllt.“ Sie findet es beachtlich, dass es möglich ist, nach zwei Jahren Dienst an der Schule schon die Leitung zu übernehmen. Während der humorigen Vorstellung des Lebenslaufs ging Corina Schimitzek nicht nur auf das schulische Fachwissen ein, sie hob auch die Bedeutung des Begriffes Schulleitung hervor. „Schulleiter sind keine Verwalter, sondern pädagogisches Führungspersonal.“ Sie hofft, dass Ines Bernhardt die Balance zwischen Bewährtem und der ständigen Veränderung findet.
Der Lenninger Ortschef Michael Schlecht griff das Motto der Einsetzungsfeier auf und sorgte für einen „Running Gag“. Er stellte fest, dass die Förderschule in diesem Jahr eine neue, „zauberhafte“ Bezeichnung bekam, nämlich: Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Schwerpunkt Lernen. Der Bürgermeister ist sich sicher: „Es gibt immer Kinder und Jugendliche, die den Weg über die Förderschule brauchen.“ Er wünscht der Schulchefin eine kompetente Lehrerschaft und Schülereltern, auf die sie zählen kann und mit denen sie zählen muss.
„Die Schule braucht Farbe und Fröhlichkeit“, fordert Schuldekanin Dorothee Moser und zeigte sich erfreut über die Dynamik und Leichtigkeit, mit der Ines Bernhardt den Schulvorsteher-Job bisher ausgefüllt hat. „Gehen Sie behütet ins Leitungsamt!“ Passend dazu sangen die Schüler mit zauberhaften Stimmen: „Gott segne dich“.
Erich Merkle, Rektor der Grund- und Werkrealschule, griff die Namensänderung der Förderschule auf. Er verglich die Stelle als Schulleiterin mit einem Traumjob. „Mit ein bisschen Fantasie ist es doch so“, bekräftigte Merkle seine Aussage. Trotzdem ist die Position als Schulchefin vielfältig. Bei der Unterstützung der Schüler und Eltern, für Diagnosen und zur Durchsetzung von Inklusionsmaßnahmen sieht er die Leitungsfunktion als wichtigen Bestandteil der Schule.
Diana Puffer vom Elternbeirat der Schule freut sich auf die gemeinsamen Herausforderungen und sieht die Partnerschaft zwischen den Schulen und Eltern als sehr wichtig an.
Ines Bernhardt war von der Einsetzungsfeier gerührt: „Ich bin, und das kommt selten vor, erst mal sprachlos.“ Sie erklärte den Anwesenden Kollegen, Vertretern der Behörden und den Delegierten der Schulen aus dem Landkreis, wie es zur Änderung der Bezeichnung der Förderschule kam. Die geforderte Inklusion war Auslöser. Ziel war es, ein Zentrum zu bilden, das die Schüler in die Mitte rückt. „Wir müssen jeden einzelnen abholen und mitnehmen.“ Sie will den Vorteil einer „kleinen“ Schule nutzen und intensiv auf die Schüler eingehen.
Sie verglich den Schulalltag mit einer Beziehung. Da bilden Zuhören und sich Einbringen ein breites Vertrauensgeflecht. „Wir gehen mutig voran“, ermunterte Ines Bernhardt und berichtete von vier Kindern, die aus der Förderschule den Schritt in die Werkschule geschafft haben.
Damit Ines Bernhardt nicht vergisst, dass sie den Hut aufhat, schenkten ihr die Lehrerkollegen und Schüler am Schluss der Einsetzungsfeier einen prall gefüllten Hut.