Lenninger Tal

Land fördert das Heidengraben-Zentrum

Kultur Das Landeskabinett beschließt eine Förderung der Keltenstätten. Die Höhe der Zuschüsse ist noch offen.

Das Erlebnisfeld Heidengraben wird konkreter.Foto: Michael Koch
Das Erlebnisfeld Heidengraben wird konkreter.Foto: Michael Koch

Erkenbrechtsweiler. Es könnte der große Schritt hin zum Erlebnisfeld Heidengraben gewesen sein: Die Regierungskoalition in Stuttgart hat eine landesweite kulturpolitische Konzeption verabschiedet, um die Bedeutung der Kelten für Baden-Württemberg sichtbar und erfahrbar zu machen. Diesen Beschluss verkündeten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultur-Staatssekretärin Petra Olschowski im Rahmen der Landespressekonferenz in Stuttgart.

Zentrum der 16 untereinander vernetzten Fundstätten wird demnach die Heuneburg bei Herbertingen im Landkreis Sigmaringen. Hierfür wird im Doppelhaushalt des Landes für die Jahre 2022/23 ein zweistelliger Millionenbetrag eingeplant.

In der Hierarchie schon direkt dahinter: der Heidengraben am Burrenhof zwischen Erkenbrechtsweiler, Grabenstetten und Hülben. „In der Bedeutung auf Rang zwei, im Zeitplan sogar noch weiter vorne“, sagte Petra Olschowski zum Heidengraben. Die Förderung des Baus des geplanten Erlebniszentrums sagt die Landesregierung grundsätzlich zu, die Höhe der Förderung ist noch offen. Mitte Februar setzt sich die Staatssekretärin bei einem Besuch in Hülben mit den Bürgermeistern der drei Kommunen zusammen. Dann wird es sicherlich um die Fortsetzung der Planungen und auch um Geld gehen.

Vom Kabinettsbeschluss am Dienstag sind die Bürgermeister jedenfalls schon mal begeistert. „Ich sehe den Beschluss als klares Zeichen, unser Projekt umzusetzen“, sagte Hülbens Schultes Siegmund Ganser. „Wir freuen uns auch grundsätzlich, dass das Land das Thema Kelten in die Hand nimmt. Wir können bei uns einen Mehrwert für alle schaffen.“

Sein Grabenstetter Amtskollege Roland Deh schlägt in die gleiche Kerbe: „Das Land hat die Wichtigkeit der keltischen Kultur für Baden-Württemberg erkannt. Mit dem größten Oppidum Europas haben wir etwas, womit wir nicht kleckern, sondern klotzen können und das direkt vor der Stuttgarter Haustür.“ Dass vom Land keine konkreten Finanzzusagen gegeben werden, sieht er ebenfalls positiv. Schließlich sei man selbst noch in der Planungsphase und könne die Kosten noch nicht exakt beziffern.

Als Richtwert stehen fünf Millionen Euro im Raum, die die Kommunen zur Umsetzung ihres Projektes benötigen. Mit etwa 1,6 Millionen sind die Kommunen bereits in Vorleistungen gegangen. Unter anderem läuft aktuell das Bebauungsplanverfahren. Weitere Zuwendungen in das Projekt könnten die Kommunen nicht mehr leisten, da sind sich die Bürgermeister angesichts großer kommunaler Aufgaben ebenfalls einig. Aber das Bürgermeister-Trio Ganser, Deh und Roman Weiß hat sich angesichts der Neuigkeiten aus Stuttgart zum Thema Heidengraben bereits getroffen - es möchte nun vermehrt aufs Gaspedal treten. Michael Koch