Lenninger Tal

Owen feiert – mit Büttel, Umzug und Gegrilltem

Zwölf Vereine legen sich für das Stadtfest ordentlich ins Zeug – Besucherzahl so hoch wie die der Einwohner

Sommerliche Temperaturen und heitere Stimmung haben das 15. Owener Stadtfest geprägt: Rund 3 500 Besucher kamen ins Herz der Teckstadt.

Beim Festumzug konnten sich die zwölf Vereine präsentieren, die das 15. Owener Stadtfest mit Tatkraft und Begeisterung zum Erfol
Beim Festumzug konnten sich die zwölf Vereine präsentieren, die das 15. Owener Stadtfest mit Tatkraft und Begeisterung zum Erfolg führten. Auch für das leibliche Wohl der Gäste war reichlich gesorgt.Fotos: Daniela Haußmann

Owen. Spiel und Spaß für die ganze Familie, Gelegenheit zum gemütlichen Plausch, schwungvolle Musik und leckere Speisen – wer das Stadtfest in Owen besucht hat, kam auf seine Kosten. Zwölf Vereine säumten mit ihren Ständen und einem vielfältigen Angebot die Gassen bis hinauf zum Rathausplatz. Ein feierlicher Festzug eröffnete am Samstag die Veranstaltung. Angeführt wurde er von der Stadtkapelle Owen, die den Marsch aller Vereine vom Bahnhof zum Festplatz musikalisch umrahmte und die Besucher auf das alle drei Jahre stattfindende Ereignis einstimmte.

Die Traditionsveranstaltung ist laut Bürgermeisterin Verena Grötzinger seit Anfang der 70er-Jahre fester Bestandteil im Kulturleben der Stadt. „Damals wurde das Stadtfest initiiert, um den Bau der Teckhalle zu finanzieren“, so die Rathauschefin. „Mit ihren Einnahmen waren die Vereine in der Lage, sich an den Kosten zu beteiligen.“ Somit stehe das Fest von jeher im Zeichen des Zusammenhalts. „Es wird gemeinsam angepackt und alles dafür gegeben, dass das Stadtfest gelingt“, sagte Verena Grötzinger. „Das Miteinander schafft Heimat und Identität, denn viele, die einmal in Owen gelebt haben, zieht es immer wieder hierher, auch zum Besuch des Festes.“ Ein Umstand, der beweise, dass Owen über eine hervorragende Gemeinschaft verfügt.

Lautes Gebimmel drang durch die schmalen Straßen und kündete das Herannahen des Amtsboten an, der in Owen bis Ende der 50er-Jahre an festgelegten Standorten innerhalb des Stadtgebiets Neuigkeiten mitteilte, wie Clemens Löw berichtete, der am Wochenende in die Rolle schlüpfte. Das Ehepaar Barner kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. „Wenn der Bote kam, öffneten wir die Fenster oder liefen zu ihm hin, um zu hören, was er bekannt gab“, erzählt Ilse Barner. „Im Grunde war der Amtsbote unser Amtsblatt. Das gab es damals zwar schon, aber manche Nachrichten konnten nicht bis zum Erscheinen des neuen Amtsblatts warten.“ Wenn ein Landwirt eine Kuh geschlachtet hat, musste die Neuigkeit, dass es Fleisch gab, schnell unters Volk gebracht werden, führt Manfred Barner beispielhaft an.

Clemens Löw überbrachte am Wochenende zwar keine Nachrichten. Aber dafür war er für viele Leute ein Ansprechpartner, der ihnen den Weg durch die Festmeile wies oder Auskunft gab, wie sie am besten den Hubschrauberlandeplatz ansteuern. Die Möglichkeit, per Helikopter die Teck und Owen aus der Luft zu sehen, nutzten viele begeistert. Norbert Rumberger von der Ortsgruppe Owen des Schwäbischen Albvereins schätzt, dass rund 3 500 Besucher am Wochenende nach Owen fanden. „Darunter sind nicht nur Einwohner, sondern auch etliche, die aus dem Lenninger Tal und den umliegenden Gemeinden hierher kommen.“

Hans Wall von der DRK-Bereitschaft Lenninger Tal – ebenfalls Mitglied im Organisationskomitee – betont, dass das Fest nach dem Maientag das wichtigste Ereignis im dörflichen Leben darstellt. „Die Menschen kommen in Kontakt, vor allem wenn sie sich schon länger nicht gesehen haben“, erzählt er. „Außerdem haben die Vereine die Chance, sich zu präsentieren, und Zugezogene können einmal mehr ihren Ort nicht nur kennenlernen, sondern auch erleben und mehr über das Angebot der Vereine erfahren.“

Für fast alle Besucher stand deshalb am Wochenende fest, dass das Stadtfest ein Höhepunkt ist, auf den es sich lohnt, drei Jahre lang zu warten.

Owen feiert – mit Büttel, Umzug und Gegrilltem
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