Weilheim und Umgebung

Bissinger Künstler begeistert Kirchheimer CDU-Senioren

Bildhauerei Die Senioren-Union lädt Winfried Tränkner für einen Vortrag ein und ist hin und weg.

Eines der berühmtesten Werke von Winfried Tränkner: der Ochsenbrunnen in Ochsenwang.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques
Eines der berühmtesten Werke von Winfried Tränkner: der Ochsenbrunnen in Ochsenwang.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim/Bissingen. Winfried Tränkners Lebensorientierung sind die Freiheit und die Natur. Diese Themen bildeten die Ankerpunkte des Vortrags, den der Bildhauer bei der CDU-Senioren-Union in Kirchheim hielt. Dort berichtete er über seinen Arbeitsalltag.

Tränkner lebt mit seiner Frau, der Glaskünstlerin Gabriela Tränkner, und drei Söhnen in Bissingen. Eines seiner bekanntesten Werke ist der Ochsenbrunnen in Ochsenwang. Auch in Kirchheim stehen seine Skulpturen auf Plätzen, in Schulen und kirchlichen Räumen. Eine Plastik, die seinerzeit viele kontroverse Diskussionen ausgelöst hatte, ist in Nabern die Figur eines Pfarrers mit erhobenem Zeigefinger. Tränkners künstlerisches Anfangswerk war von einem bitteren Erlebnis geprägt: Als er für seinen verstorbenen Vater ein steinernes Grabmal in Handarbeit geschaffen hatte, wurde ihm mit dem Hinweis auf die Friedhofsatzung die Aufstellung am Grab verweigert.

Tränkner gewährt in seinem Atelier am Dorfrand von Bissingen seit 20 Jahren Kindern einen Einblick. Hier dürfen sie unter seiner Anleitung ein kleines Werk schaffen und mit nach Hause nehmen. Einblick in seine Seelenwelt gibt Tränkner, wenn er angesichts der beunruhigenden Nachrichten aus aller Welt von innerer Bedrängnis spricht und auf die moralische Instanz verweist, zu der er sich als Kunstschaffender verpflichtet fühlt. In seinen Werkstoffen verwendet er nur heimische Materialien. Steine, die in Asien durch Kindersklaven gewonnen werden, findet er widerwärtig.

Tränkner erfreut sich an einem Balken, der hundert Jahre ein Haus getragen hat und auch zuvor schon ein ganzes Jahrhundert gewachsen ist. Und nun, so will er verstanden sein, liegt es an ihm, diesem Holz in Form eines bleibenden Kunstwerkes eine zweite Chance zu geben, damit es in seiner Dauerhaftigkeit weiterhin ein Teil unserer Geschichte bleibt.

Die Besucher der Senioren-Union waren begeistert von den tiefen Gedanken und der Herzenswärme Winfried Tränkners.pm