Weilheim und Umgebung

Ein ganz besonderes Quintett

Fünf Männer, fünf Freunde, fünf Sänger – die Holzmadian Harmonists

Ein ganz besonderes Quintett

Ein ganz besonderes Quintett: Die Holzmadian Harmonists.

Holzmaden. „Was hab‘ ich denn meinem Feinsliebchen getan?“ Diese Frage stellen sich die Holzmadian Harmonists. Die A-cappella-Formation präsentiert mit Herzblut,

Lust und Können altes Liedgut. Mal angenommen, es würden keine zwei Jahrhunderte zwischen dem schwäbischen Komponisten Philipp Friedrich Silcher und den Holzmadian Harmonists liegen, die sechs Herren hätten sich zweifelsohne prima verstanden. Denn gerade die nahezu unerschöpfliche Bandbreite von Volksliedern aus der Feder eines des wichtigsten Protagonisten des Chorgesangs, haben es den Tenören Eric Jarman, André Moselewski und Andreas Schäfer, Jürgen Rexer (Bass) sowie Gerald Winkle (Bariton) angetan.

Im Landkreis Esslingen und längst darüber hinaus, muss sich die außergewöhnliche A-cappella-Gruppe mit den besonderen familiären Holzmadener Wurzeln gar nicht mehr groß vorstellen: wo sie auftreten, ist volles Haus garantiert. Doch wie kamen die Männer im Alter von 49 bis 63 Jahren eigentlich zusammen? Sie klopfen weder Skat, gehen nicht zum Kegeln oder frönen gar zusammen dem Fußball, vielmehr hat sie die Liebe zu ihren Frauen und zur Musik sowie das Gesangstalent zusammengeschweißt. Hinter den sympathischen A-cappella-Sängern verbirgt sich eine verblüffende Gemeinsamkeit, die es in dieser Konstellation nicht allzu oft geben dürfte. Denn das Quintett ist mit den vier Schwestern Susanne (Andreas), Renate (Eric), Esther ­(André) und Dorothee (Jürgen) sowie Cousine Hildegard (Gerald) verheiratet. „Alle unsere Frauen haben die gleichen Großeltern“, verrät André Moselewski. Würde man diese unglaubliche Geschichte mit den Liedtiteln Silchers erzählen, könnte es sich wie folgt zugetragen haben. Einst voller „Burschenlust“ und „Ein Sträußchen am Hute“ nahmen sie sich einst gemeinsam vor: „Jetzt gang i ans Brünnele“, um die Schönsten aller Schönen zu fragen: „Bin i net a Bürschle auf der Welt?“ Nachdem dies gleich fünffach bejaht wurde, dachten sich die kecken Jünglinge: „Hoffe das Beste“ denn „Zu dir zieht’s mi hin“. Wünschten sich die Schüchternen: „Maidle, laß dir was verzähle“ begehrten die Verwegenen: „Mädele, ruck, ruck, ruck an meine rechte Seite“. Und das wunderschöne ehrliche Ende vom Lied: „Juchhei, dich muss ich haben“, denn „Mein eigen musst du sein“.

Welch ein glücklicher Zufall, dass die Herren nicht nur den gleichen Musikgeschmack haben, sondern auch ihre besondere Affinität zu altem Liedgut hervorragend zu ze­lebrieren wissen. Quasi als Reminiszenz an den schwäbischen Liedpoeten schlüpfen sie in historische Kleidung und Rollen, zeigen in szenischen Darstellungen Stationen aus Silchers Leben und begeistern dazu mit klaren, festen sowie wunderbar harmonierenden Stimmen.

Nicht von ungefähr trifft sich das Quintett jeden Sonntagabend im Probenkeller von Andreas Schäfer. Auch wenn zeitgleiches Schauspiel und Gesang Kraft und Präzision erfordern, kommt freilich der Spaß beim Üben nie zu kurz. Komplettiert wird das Repertoire der Holzmadian Harmonists durch Madrigale, Kunstlieder, Mozart, Weinlieder, Schwäbische Lieder, Gospels sowie bekannte Gassenhauer der Comedian Harmonists. Einst durch die Liebe zur harmonischen A-cappella-Gruppe zusammengeschweißt, verstehen es die fünf Herren mit Leidenschaft, Freude und Können von fast vergessenem Liedgut gleichwohl bestens zu unterhalten als auch in der hektischen Zeit wohltuende Entspannung zu vermitteln.

Ein ganz besonderes Quintett
Ein ganz besonderes Quintett
Presseball 2008Holzmadian Harmonistsa-capella-gruppeAuftritt Presseball 2008Gesang
Presseball 2008Holzmadian Harmonistsa-capella-gruppeAuftritt Presseball 2008Gesang