Weilheim und Umgebung

Nicht Spielzeug, sondern Lernmittel

Schule Der Gemeinderat bekommt Einblicke ins Unterrichten mit digitalen Medien.

Tablets bieten Schülern die Möglichkeit, Lernstoff noch einmal auf eine andere Art zu üben. Symbolfoto

Weilheim. Bei den meisten Weilheimer Gemeinderäten ist es schon eine Weile her, dass sie die Schulbank gedrückt haben. Jetzt kamen sie noch einmal in den Genuss. In den beiden Modellklassenzimmern der Limburg-Grundschule erhielten sie eine Unterrichtsstunde der besonderen Art: Konrektorin Eileen Müller und Lehrerin Julia Beck demonstrierten, wie zeitgemäße Medienbildung funktioniert und wie digitale Mittel im Unterricht genutzt werden können.

„Neue Medien sind in der Schule Lernmittel und Arbeitsinstrumente, nicht Spielzeug“, betonte Julia Beck. Tablets würden zum Einsatz kommen, um Inhalte noch einmal auf andere Weise zu üben. Ein Beispiel: Wird in der ersten Klasse ein Buchstabe eingeführt, schreiben ihn die Kinder ins Heft und auf ein Arbeitsblatt. Danach dürfen sie ihn noch kneten oder in Sand malen. Wer fertig ist, könnte ihn künftig noch auf dem Tablet schreiben.

„Die Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in Klasse eins an“, berichtete Julia Beck. Manche können schon lesen und schreiben, andere nicht einmal einen Stift halten. Neue Medien können helfen, den unterschiedlichen Niveaus gerecht zu werden und für Zusatzaufgaben sorgen.

Als große Erleichterung nehmen die Lehrer die Technik wahr, etwa Schwenkhalskameras, die den Tageslichtprojektor ersetzen. Statt stapelweise Folien zu kopieren, können sie einfach ein Buch oder Arbeitsblatt drunterlegen. Auch Hefte von Schülern lassen sich so der Klasse zeigen. „Digitale Medien sollen uns Lehrer aber nicht ersetzen, sondern unsere Arbeit erleichtern und flexibler machen“, betonte Eileen Müller.

Die Investitionen, die für die Digitalisierung anstehen, hat der Gemeinderat einstimmig genehmigt (siehe Text rechts). „Das ist die Sache wert“, sagte Rainer Bauer (UWV). „Wir können die Digitalisierung nicht ignorieren, sondern müssen die Kinder anleiten“, fügte Dr. Hansjörg Egerer (FWV) hinzu. Gerda Schrägle (SBV) betonte: „Es ist wichtig, dass wir unsere Schüler auf die Zukunft vorbereiten.“ Auch Ilse Fischer (BDF) zeigte sich überzeugt: „Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man mit Medien nicht nur spielen, sondern auch lernen kann.“ Bedenken äußerte Dr. Ulrich Mors (SBV): „Keiner weiß, ob digitale Medien beim Lernen wirklich nutzen oder sogar Nebenwirkungen haben.“ Bianca Lütz-Holoch