Weilheim und Umgebung

Scharfe Früchtchen und rote Paradiesäpfel

Aktion Gläserne Produktion: Bei Klaus und Kornelia Oettle in Bissingen gab’s den Süden zu schmecken

Nur noch wenige Tage, dann haben Hobbygärtner wieder Hochsaison. Beim Tag der offenen Gärtnerei bei der Bissinger Familie Oettle gab’s auf die bevorstehende Pflanzzeit schon einmal einen Vorgeschmack und viele Ideen für Beete und Balkon.

Scharfe Früchtchen und rote Paradiesäpfel
Scharfe Früchtchen und rote Paradiesäpfel

Bissingen. Zum ersten Mal öffnete die Bissinger Gärtnerei im Rahmen der landesweiten Aktion „Gläserne Produktion“ ihre Gewächshäuser. „Für uns wir es heute ein spannender Tag“, sagt Kornelia Oettle. Doch ihre Fachgärtnerei im Rahmen einer solchen Aktion einmal näher vorzustellen, sei schon lange ein Wunsch gewesen, verrät sie.

Spezialisiert ist der Familienbetrieb insbesondere auf Gemüse, das es eigentlich ein paar Grad wärmer mag als am Albtrauf üblich: Paprika und Tomaten sind das Steckenpferd

20 Tomatenarten, von fast schwarz bis leuchtend gelb

der Familie. Allein 20 verschiedene Tomatenarten, von fast schwarz bis zu leuchtend gelb, bieten die Experten ihren Kunden an. „Wir testen immer wieder neue Sorten, die für unsere Kunden interessant sind“, verrät Kornelia. Ob Ochsenherz, Mini-Manzano oder die exotischen Schokoladen-Tomaten: Wie die saftigen und aromatischen Früchte schmecken, durften die Besucher nach Herzenslust testen.

Vom Topf direkt in den Mund: Nasch-Paprika in gelb und rot oder Minigurken sind einer der großen Renner bei den Neuzüchtungen. Sie lassen sich unkompliziert und einfach selbst auf einem kleinen Balkon kultivieren. „Die Früchte bieten zudem einen hohen Fruchtanteil“, sagt Kornelia Oettle.

Beispiele für urbanes Gärtnern zeigte der Betrieb auf der Wiese an der Gartenstraße. Salat aus dem Hochbeet erleichtert das Gärtnern. Für Dachterrasse oder an der Hauswand entlang lassen sich Gemüse oder Lollo Rosso auch in ausgedienten Holz-Transportkisten bestens kultivieren.

Für die frische Küche fehlen dann nur noch die passenden Kräuter. Die sind das Steckenpferd von Kornelia Oettle. Und so wundert es nicht, dass neben den Klassikern wie Rosmarin und Thymian auch einige exotischere Pflanzen wie Zitronengras oder auch hängende Minze im Sortiment der Bissinger Gärtnerei zu finden sind.

Was fürs Auge bot der Blick in die Gewächshäuser, wo unter dem schützenden Dach Petunien, Pelargonien und Elfenspiegel ihre Farbenpracht entfalten. Die Kinder übten sich derweil im Gärtnern und topften kleine Tagetes oder blau blühende Salvia ein. „Die Erde nicht zu fest machen“, rät Rebecca Oettle, die den Jungen und Mädchen beim Eintopfen zur Hand geht. Sonst haben die zarten Wurzeln es schwer.

Zum Toben lud außerdem die Strohburg ein; und ein Besuch beim Laufenten-Pärchen Penelope und Zeus begeisterte die kleinen Besucher ebenso. Mit den Steaks und Roten vom Grill und der Bewirtung von den Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins Bissingen ließ sich der Besuch bei Familie Oettle abrunden.

Scharfe Früchtchen und rote Paradiesäpfel
Scharfe Früchtchen und rote Paradiesäpfel

So gedeihen Paprika und Co.

Paprika und Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken einfach. Doch mitunter ist der Anbau etwas knifflig. Kornelia Oettle verrät, wie es mit ein paar wenigen Kniffen doch gelingen kann. Paprika pflanzt man am besten im Kübel an. Der Topf sollte schwarz sein. „Das zieht die Wärme an, die diese Pflanzen brauchen“, verrät die Expertin. Auch ein geschütztes Plätzchen an der Südwand lieben diese Pflanzen sehr.

Das richtige Wässern und der passende Dünger sind bei der Anzucht ein wesentlicher Faktor. Bei den Paprika gilt es, die sogenannte Königsblüte herauszubrechen. Das führt zur Ausbildung von mehr Seitentrieben und erhöht somit den Ertrag. Für Tomaten eignet sich ein regengeschütztes Plätzchen. Denn zu viel Feuchtigkeit von oben sorgt für die unschöne Braunfäule. Sowohl für Tomaten als auch Paprika und Chili gilt: Erst Mitte Mai nach draußen. Denn selbst leichte Nachtfröste vertragen die Sonne liebenden Pflanzen nur schlecht.zog