Weilheim und Umgebung

„Schneekanone Aichelberg“ will einfach Spaß bringen

Einzige Schneekanone mit eigener Facebook-Seite steht an A 8

Die Schneekanone bei Aichelberg ist nicht nur weit und breit die einzige, die eine Facebookseite betreibt. Sie antwortet auch bereitwillig auf Interviewfragen.

Schneekanaone Aichelberg
Schneekanaone Aichelberg

Irene Strifler

Schneekanone, du stehst nicht am Skihang, sondern an der Autobahn? Wie kommst du damit klar?

SCHNEEKANONE: Ja, es wäre mein höchstes, einmal auf einer Piste in einem bekannten Urlaubsgebiet zu arbeiten und dort für das weiße Gold zu sorgen. Leider ist die Hierarchie in der Schneekanonenwelt eine andere. Man muss sich hocharbeiten. Darum fange ich auch erst im Tal an einer Baustelle an, um mich anschließend langsam in die höheren Lagen zu arbeiten. Mein nächster kleiner Schritt wäre dann auf der Schwäbischen Alb zu stehen, bevor es in eine bekannte Urlaubsregion geht.

Wieso betreibst du eine eigene Facebook-Seite, wer sind deine „Freunde“?

SCHNEEKANONE: Ich denke, an der Autobahnausfahrt der A 8 bei Aichelberg haben sich schon mehrere Menschen Gedanke über diese Großbaustelle gemacht. Doch meistens waren es ernsthafte Gedanken, die auch häufig zu hitzige Debatten und Auseinandersetzungen geführt haben. Darum dachte ich mir, warum eigentlich nicht ein bisschen Spaß in die ganze Sache bringen? Ich denke, viele meiner Freunde sind Personen, die oft an mir vorbeifahren, wenn sie mich dann noch in Facebook sehen, wollen sie unbedingt ein Freund von mir sein. Sie feiern meine Seite und finden sie einfach toll.

Eigentlich bist du ein Medienstar, hast schon über 140 Fans, sogar gefilmt wurdest du schon für die FB-Seite. Macht dich das stolz?

SCHNEEKANONE: Als einen richtigen Medienstar würde ich mich noch nicht bezeichnen. Dafür wurde mir das Arbeiten zu sehr in die Wiege gelegt. Aber langsam habe ich genug von den Trockenübungen. Es ist nicht immer einfach für mich, so hart zu arbeiten und am Ende vom Tag sieht man nicht einmal etwas davon. Darum freue ich mich auf sinkende Temperaturen. Die Videos sind nur der Beweis für meinen starken Einsatz.

Schneekanonen haben aber heutzutage nicht nur Freunde, sondern auch Feinde, weil sie als Energiefresser gelten...doch du bist ja nicht nur zum Vergnügen da, oder?

SCHNEEKANONE: Genau, zum Vergnügen arbeitet keiner gerne. Vor allem nicht im Schwobaländle. Arbeit muss sich lohnen. Das stimmt, Feinde von Schneekanonen gibt es wirklich viele. Ist aber auch verständlich. Sehr viel Wasser und Energie wird benötigt. Vor allem in Zeiten des „Klimawandels“ sind wir gefragt wie noch nie. Wer will schon auf das weiße Gold verzichten wenn er schon seinen Urlaub eingetragen und ein Hotel gebucht hat?!?

Seit Kurzem seid ihr zu zweit...wieviele von euch sind noch zu erwarten?

SCHNEEKANONE: Zwischen uns Schneekanonen herrscht immer eine Art Konkurrenzkampf. Jeder soll die Chance bekommen, sich nach oben in die höheren Lagen zu arbeiten. Die andere Schneekanone stand auf einmal dort... Aber sie ist ja viel kleiner als ich, darum denke ich, sie wird außer Konkurrenz sein. Aber dass sie mir jetzt Gesellschaft leistet, finde ich prima. Dann warten wir schon zu zweit auf die 0-Grad-Grenze.

Normalerweise sieht man immer dann Schneekanonen, wenn der Winter mau ist. Wie ist deine Prognose?

SCHNEEKANONE: Das stimmt, auf die Frage habe ich leider keine Antwort. Über die Bestimmung meines Einsatzes wird immer nur sehr wenig nach außen getragen. Mein Appell daher an die Verantwortlichen: Lasst mich mein Können unter Beweis stellen. Ich will doch nur, dass ihr es alle schön habt. So eine Großbaustelle sieht viel schöner aus wenn sie weiß bedeckt ist.