Weilheim und Umgebung

Stadt nimmt Womo-Stellplatz jetzt selbst in die Hand

Haushalt 31 Anträge hatten die Weilheimer Fraktionen gestellt. Jetzt ist der Etat unter Dach und Fach – ein Überblick über die wichtigsten Beschlüsse. Von Bianca Lütz-Holoch

Der Investor kapitulierte vor den Widerständen der Anwohner und den hohen Auflagen des Landkreises: Jetzt möchte die Stadt Weilh
Der Investor kapitulierte vor den Widerständen der Anwohner und den hohen Auflagen des Landkreises: Jetzt möchte die Stadt Weilheim unterhalb der Limburghalle selbst einen Wohnmobil-Stellplatz für Kurzzeit-Touristen einrichten.Foto: Jean-Luc Jacques

Weilheim hat viel vor: „35 Einzelprojekte stehen auf unserer Liste“, sagt Bürgermeister Johannes Züfle. Dazu gehören zum Beispiel die Freibadsanierung, das Quartier Brückengasse und das Baugebiet Gänsweide II. Diese großen Vorhaben kamen bei den Haushaltsberatungen im Weilheimer Gemeinderat aber gar nicht auf den Tisch: Sie sind beschlossene Sache, Details werden zu einem anderen Zeitpunkt diskutiert. Vielmehr haben sich Verwaltung und Stadträte mit den kleineren Projekten und Wünschen der Wählervereinigungen beschäftigt. Insgesamt 31 Anträge hatten die Fraktionen im Februar gestellt. Jetzt ist der Haushalt verabschiedet, und es steht fest, was angepackt wird und was nicht. Hier die wichtigsten Beschlüsse:

Womo-Stellplatz - die Zweite: Die Idee, einen Wohnmobil-Stellplatz in Weilheim auszuweisen, ist nicht neu. Schon vor einigen Jahren hatte die Stadt einen Investor ins Boot geholt, der unterhalb der Limburghalle einen Stellplatz für Kurzzeit-Urlauber betreiben sollte. Doch der Unternehmer kapitulierte: Zu groß waren die Widerstände der Anwohner, zu hoch die Auflagen des Landratsamts. Jetzt nimmt die Stadt die Sache selbst in die Hand. Für 30 000 Euro will sie am gleichen Standort Stellplätze für Wohnmobilisten samt Anschlüssen und Entsorgungsstationen einrichten. „Das wertet die touristische Qualität Weilheims auf“, betonte Johannes Züfle.

Au-Zufahrt liegt auf Eis: Dass eine Kreisverkehrs-Lösung als zweite Zufahrt ins Gewerbegebiet Au zu teuer wird, stand schon letztes Jahr fest. Jetzt ging es um eine kleinere Variante - eine Einbahnstraße, die von der L 1200 über den bisherigen Feldweg ins Gewerbegebiet führt. Dieses Jahr wird damit aber nichts mehr: „Vor dem Ausbau muss die Fläche, die über die Bahnstrecke führt, entwidmet werden“, teilte Johannes Züfle mit. „Das kann dauern.“

Abtrennung im Freibad kommt: Zwischen Planschbecken und Nichtschwimmerbecken im Freibad wird eine Abtrennung errichtet - und zwar noch vor Beginn der Saison und obwohl das Bad sowieso bald saniert wird. „Aus versicherungsrechtlichen Gründen ist das notwendig“, stellte Johannes Züfle klar. Laut Schwimmmeister ist es aufgrund der fehlenden Trennung mehrmals zu gefährlichen Situationen mit Kleinkindern gekommen. 16 000 Euro stehen bereit, eine günstigere Lösung wird angestrebt.

Ausbau der Schulsozialarbeit: Der Weilheimer Schulsozialarbeiter Fabian Teimel bekommt Verstärkung. Es soll eine neue 50-Prozent-Kraft eingestellt werden, damit die Limburg-Grundschule besser betreut werden kann.

Baugebiete im Visier: Eine Untersuchung soll klären, wo in Weilheim künftig noch Wohngebiete entstehen können. Dabei werden auch Gespräche mit den Eigentümern geführt und naturschutzrechtliche Einschränkungen unter die Lupe genommen. Das soll künftige Ausweisungen erleichtern. 40 000 Euro sind dafür eingeplant.

Ja zu Behindertenbeirat: Weilheim bekommt einen Behindertenbeirat. Mit dem Sozialverband VdK hat die Stadt vereinbart, dass es mindestens einmal im Jahr ein Treffen geben wird. Ziel ist es, die Barrierefreiheit zu verbessern.

Radweg zurückgestellt; Vorerst wird der geschotterte Radweg, der von der L 1200 Richtung Egelsberg führt, nicht asphaltiert. Die Stadtverwaltung prüft nun erst einmal, ob sie eventuell Zuschüsse für einen Ausbau bekommt. Der Weg ist Teil des Radwegenetzes des Landkreises Esslingen.

Keine Kletterwand: Das Bildungszentrum Wühle muss auf eine Kletterwand verzichten. 44 000 Euro waren für das zusätzliche Sportangebot veranschlagt gewesen. Der Gemeinderat befand jedoch: zu hohe Kosten und keine Notwendigkeit.