Weilheim und Umgebung

Vorschläge sind gefragt

Sanierung Die Gemeindehalle Holzmaden soll für 1,6 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden.

Holzmaden. Nutzer der Holzmadener Gemeindehalle wie Schulen und Vereine dürfen bei der Sanierung der „guten Stube“ ein Wörtchen mitreden. Der Vorstoß von Gemeinderat Volker Schempp (Holzmadener Bürgerliste) mündete in einem Antrag von Rainer Stephan (HBL). „Nach 35 Jahren bietet sich jetzt die Gelegenheit, auch über einen Um- oder Anbau nachzudenken“, sagte Stephan. Schempp hatte in den Raum gestellt, über eine Erweiterung der Halle nachzudenken. Insbesondere mit Hinweis auf die Demografie sah Bürgermeisterin Susanne Jakob indes keinen Bedarf. Der Antrag, Ideen der Nutzer einzuholen, bekam dennoch eine Mehrheit.

Bislang geht die Verwaltung davon aus, dass eine Generalsanierung der Halle rund 2,3 Millionen Euro kostet. Aus Sicht Susanne Jakobs zu viel Geld, um es innerhalb eines Jahres auszugeben. Ihr Vorschlag lautete, das Projekt zu strecken. Das Paket, das die Verwaltung mit dem Architekten Jürgen Hermann für 2017 schnüren möchte und das auch einer Maximierung der Zuschüsse dient, beläuft sich auf gut 1,5 Millionen Euro und sieht das Umsetzen des Brandschutzkonzeptes vor. Enthalten ist unter anderem auch das Erneuern der Heizungs- und Lüftungsanlage, von Fenstern sowie das Dämmen der Kellerdecke. „Auch der Sportboden und die Prallwände haben ihre Lebenszeit überschritten“, betonte Susanne Jakob. „Das sind Elemente, die der Nutzer wahrnimmt.“ Die Flachdachsanierung ist neben anderen Gewerken wie die Erneuerung des Dusch- und Umkleidebereichs im Erdgeschoss erst 2018 vorgesehen.

Laut Bauphysiker Manfred Finkenberger ließe sich der berechnete Energieverbrauch um die Hälfte reduzieren, das Gros durch die Heizungstechnik. Ein kleines Blockheizkraftwerk plus Gasheizung lautete die Lösung, die Ulrich Hagmann vom Planungsbüro H+H favorisierte. Möglich wäre auch eine Kombination aus einer Pellets- mit einer Gasheizung. „Pellets bringen aber immer einen größeren Wartungsaufwand mit sich“, gab Hagmann zu bedenken. Über eine Nahwärmetrasse könnten Gebäude wie die Schule samt Kindergarten und Lehrerwohnungen mit beheizt werden. Noch hat das Ratsgremium zum Heizungssystem keine Entscheidung gefällt. Heike Schwarz (Freie Wählervereinigung) regte an, einzelne Arbeiten zu tauschen und beispielsweise neue Geräteraumtore zugunsten des Einbaus eines behindertengerechten WCs im Erdgeschoss zurückzustellen. Die Anbindung der Sport- und Freizeitanlage lag Michael Thiehoff (HBL) am Herzen. – Punkte, mit denen sich das Gremium ebenso befassen muss, wie mit der Frage nach der Umwandlung der Halle in einen Betrieb gewerblicher Art.

Beschlossen wurde auf Vorschlag von Thiehoff, die Kosten für die LED-Umstellung 2017 einzuplanen, da Zuschüsse von 40 Prozent winken. Damit stellt das Ratsgremium 1,6 Millionen Euro bereit. Den Beschluss zum Architektenvertrag und zur Freigabe der Ausschreibung fällt der Gemeinderat nach dem Erhalt von Zuschussbescheiden.Anke Kirsammer