Weilheim und Umgebung

Weilheim gedenkt der NS-Opfer

Kirche In der Gottesdienstreihe „Thema um Sieben“ geht es um das Thema „Nie wieder Au­­schwitz“.

Friedhof
Symbolbild

Weilheim. Die evangelische Kirchengemeinde Weilheim lädt zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Sonntagabend, 27. Januar, um 19 Uhr ins evangelische Gemeindezentrum auf dem Egelsberg ein und gestaltet in der Gottesdienstreihe „Thema um Sieben“ einen Abend unter der Überschrift „Nie wieder Auschwitz“.

In Texten und Liedern, in Meditation und Schweigen wird in erster Linie Raum sein, um der Opfer zu gedenken. Prälat i. R. Paul Dieterich und Pfarrer Matthias Hennig werden in kurzen Wortbeiträgen zum Nachdenken anregen, welche bleibenden Aufgaben für den christlichen Glauben und die Kirche aus dem unfassbaren Grauen erwachsen. Außerdem werden Improvisationen von Kantor Luboš Ihring am Klavier und die anschließende Möglichkeit zum Gespräch einen Resonanzraum bieten.

Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 wurde im Jahr 1996 in der Bundesrepublik Deutschland auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als jährlicher Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes ins Leben gerufen. Ab 2019 haben die evangelischen Landeskirchen den 27. Januar auch als kirchlichen Gedenktag bestimmt.

Roman Herzog schreibt in seiner Proklamation am 3. Januar 1996: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

In diesem Sinne wird das „Thema um Sieben“ am 27. Januar ein Stolperstein sein und ein Erinnerungsort des Grauens, wie es damals zutage trat in seiner Alltagsgestalt und in der Durchdringung des ganzen Lebens, Denkens und Handelns. Elie Wiesel sagt: „Schon oft habe ich wiederholt, dass das Gegenteil von Liebe nicht Hass ist, sondern Gleichgültigkeit.“ Ihr entgegenzuwirken ist das Anliegen des „Themas um Sieben“ am 27. Januar, das circa eine Stunde dauern wird. Eingeladen sind Menschen jeder Konfession und Weltanschauung.pm