Zwischen Neckar und Alb

Dem Leben mehr Qualität geben

Versammlung Der Förderverein „Palliativversorgung für die Medius-Kliniken“ rückt Menschen mit Demenz in den Blick.

Der Vorstand mit Torsten Schwarz, Sandra Achilles, Gert-Michael Burgmann, Tanja Franz, Dr. Franz Bihr und Rita Reck (v. li.)
Der Vorstand mit Torsten Schwarz, Sandra Achilles, Gert-Michael Burgmann, Tanja Franz, Dr. Franz Bihr und Rita Reck (v. li.)

Kreis Esslingen. Dr. Franz Bihr, Vorsitzender des Fördervereins „Palliativversorgung für die Medius-Kliniken“, geht davon aus, dass die Aufgaben der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) wegen des demografischen Wandels noch zunehmen. Gefördert wurden im vergangenen Jahr unter anderem die Musik- und Kunsttherapien auf den Palliativstationen und Fortbildungen und Supervisionen von Mitarbeitenden. „Vor allem die fachliche Qualifikation ist uns sehr wichtig“, betonte Bihr in der Mitgliederversammlung. Finanziert werden die Projekte hauptsächlich über Spenden. Knapp 44 000 Euro hat der Förderverein 2017 erhalten.

Eine weitere große Aufgabe sieht Bihr in der palliativen Betreuung von Menschen mit Demenz. „Hier haben wir eine Unterversorgung“, erklärte er. „Wir müssen diese Menschen aber genauso gut betreuen wie diejenigen ohne kognitive Einschränkungen.“

Dr. Andrej Zeyfang, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin und Palliativmedizin an der Medius-Klinik in Ruit, skizzierte in seinem Vortrag „Demenz und Palliativversorgung“, welche besonderen Anforderungen das Zusammenwirken dieser beiden Faktoren an die Behandlung aber auch die Gestaltung der Kliniken hat. Palliativstationen versorgen Patienten mit einer nicht heilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung von etwa einem halben Jahr. Es gehe darum, ihre Lebensqualität zu verbessern, Symptome und Schmerzen zu lindern und ein Sterben in Würde zu ermöglichen. „Palliativstationen sind nicht nur Sterbestationen“, so Zeyfang. Nicht selten könnten die Patienten soweit stabilisiert werden, dass sie in ein Hospiz, ein Pflegeheim oder nach Hause entlassen und dort von der SAPV betreut werden könnten. Über 90 Prozent der Patienten wurden nicht mehr eingewiesen.Ulrike Rapp-Hirrlinger

Info Der Förderverein „Palliativversorgung für die Medius-Kliniken“ unterstützt verschiedene Palliativprojekte und Aufgaben der beiden Palliativstationen in den Kliniken Ostfildern-Ruit und Nürtingen sowie der SAPV. Voraussetzung ist, dass die Projekte nicht von den Krankenkassen finanziert werden.urh