Zwischen Neckar und Alb

Diebesbanden schlagen seltener zu

Kriminalität Die Statistik der Straftaten 2017 zeigt: Der Landkreis Esslingen ist verhältnismäßig sicher. Manche Zahlen sind jedoch beunruhigend. Von Miriam Steinrücken

Die Berater erlernten das Erkennen von Sicherheitsschwachstellen an Wohnungs- oder Haustüren - Einbrecher - Gewalt - Einbruch -
Die Berater erlernten das Erkennen von Sicherheitsschwachstellen an Wohnungs- oder Haustüren - Einbrecher - Gewalt - Einbruch - PräventionsprojektSicherheitsberater für SeniorenAnwärter Ehrenamtspreis, Starke Helfer Einbruch, Brecheisen, EinbrecherDiebstahlHaustüre aufbrechenKriminalitätFrank Huber

Unterdurchschnittliche Kriminalitätsrate, hohe Aufklärungsquote und Rückgang der Wohnungseinbrüche: Die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Reutlingen für den Landkreis Esslingen kann sich sehen lassen. Die Bilanz von Polizeipräsident Alexander Pick fällt eindeutig aus: „Die Bürger leben in einer sicheren Region!“

Im vergangenen Jahr lag die Kriminalitätsrate im Kreis mit 4 681 Straftaten pro 100 000 Einwohner deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 5 295. Gegenüber 2016 sank die Zahl der Straftaten um 4,6 Prozent auf 24 751 Fälle. Die Aufklärungsquote verharrte auf dem laut Polizei hohen Niveau von 61,4 Prozent. So wurden 12 637 Tatverdächtige ermittelt. Davon waren 3 016 jünger als 21 Jahre. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen war nach dem kontinuierlichen Anstieg in der Vergangenheit mit insgesamt 6 262 Personen nun rückläufig. Abgenommen haben vor allem Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz. Gemessen an der Gesamtzahl stellen die nichtdeutschen Tatverdächtigen knapp 50 Prozent. Etwa ein Fünftel von ihnen sind Asylbewerber.

Diebstähle machen mit 7 198 Fällen ungefähr ein Drittel aller Straftaten aus und haben im Vorjahresvergleich um etwa fünf Prozent abgenommen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche konnte seit dem Höchststand im Jahr 2014 um mehr als ein Drittel reduziert werden. Der Großteil der Tatverdächtigen stammte aus ost- und südosteuropäischen Ländern und war teils bandenmäßig organisiert. Die Gewaltkriminalität stagnierte mit 861 Fällen knapp unter dem Vorjahresniveau. Bei den Tötungsdelikten ist im vergangenen Jahr ein Zuwachs um vier auf insgesamt 16 Fälle zu verzeichnen, ungefähr 94 Prozent davon hat die Polizei aufgeklärt. Sexuelle Übergriffe sind um 45 auf insgesamt 254 Fälle angestiegen - das ist allerdings ein statistischer Effekt. Die Gewalt gegen Polizisten nahm um 14,4 Prozent auf 199 Straftaten zu. Dabei standen über 80 Prozent der Tatverdächtigen unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. „Immer öfter schlägt Kollegen auch in scheinbar harmlosen Situationen Gewalt entgegen, auch von Normalbürgern“, bedauerte Polizeipräsident Pick. Darum hält er die Strafverschärfung in diesem Bereich für das richtige Signal.