Zwischen Neckar und Alb

Mehrere Trojaner-Angriffe auf Firmen

Polizei warnt vor erpresserischen E-Mails mit Lösegeldforderungen

Ein Schaden von mindestens 20 000 Euro ist in den vergangenen Tagen in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen durch Netzkriminalität entstanden. Mehrere Firmen waren das Ziel von Trojaner-Angriffen.

Kreis Esslingen. Die Spezialisten für Cyberkriminalität beim Polizeipräsidium Reutlingen warnen vor erpresserischen Verschlüsselungstrojanern. Diese versperren den Zugriff auf die Rechner eines Unternehmens, wonach von diesem ein Lösegeld gefordert wird, das meist über ein anonymisiertes Bezahlverfahren in Form von Bitcoins zu entrichten ist. In den vergangenen Tagen gingen sechs Anzeigen von Firmen in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen bei der Polizei ein. Die Täter schleusten durch SPAM-Mails Schadsoftware in die EDV-Netzwerke ein, wodurch diese teilweise bis zu einem Tag lahmgelegt wurden. Der Trojaner installierte sich in den Netzwerken der Firmen und verschlüsselte Datei um Datei. Bei der Sichtung einzelner Dateiordner konnte auch eine Datei gefunden werden, die ein Erpresserschreiben mit Links zu entsprechenden Forderungen enthielt. Für den Fall, dass die Forderungen nicht erfüllt werden, drohten die Täter damit, dass die EDV-Struktur zerstört bleibt und die Firmendaten verschlüsselt bleiben.

In den vorliegenden Fällen wurde nicht auf die Forderung eingegangen und nichts bezahlt. Es entstand durch Datenverlust, Netzwerk- und Betriebsausfall und den administrativen Aufwand zur Behebung des Problems durch IT-Spezialisten ein Gesamtschaden von mindestens 20 000 Euro. Die Polizei rät: E-Mails, deren Absender unbekannt ist, sollten nicht geöffnet werden. Die Nutzer sollten keinen Links folgen und nie deren Anhänge öffnen. Auf keinen Fall sollte auf die erpresserischen Forderungen eingegangen und kein Geld überwiesen werden. Das Betriebssystem muss regelmäßig aktualisiert werden sowie der Rechner durch eine Firewall und einen Virenscanner und einen schlagkräftigen SPAM-Filter geschützt werden. Besonders kritisch sollen die Mitarbeiter mit ungewöhnlichen Anweisungen sein und im Zweifelsfall schnell Anzeige bei der Polizei erstatten. Zudem sollte ein IT-Spezialist hinzugezogen beziehungsweise um Rat gefragt werden.

Tipps gibt auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik im Internet unter www.bsi.de lp