Zwischen Neckar und Alb

Radler trüben die Bilanz

Statistik Das Polizeipräsidium Reutlingen verzeichnet im vergangenen Jahr deutlich weniger Unfälle. Eine Ausnahme: die Radfahrer.

In der Unfallbilanz des Poizeipräsidiums Reutlingen steigen die Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs, während sie bei anderen Ver
In der Unfallbilanz des Poizeipräsidiums Reutlingen steigen die Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs, während sie bei anderen Verkehrsteilnehmern fallen. Symbolfoto: Carsten Riedl

Region. Deutlich weniger Verkehrsunfälle, weniger Verletzte und weniger Verkehrstote - das ist kurz und knapp das Resümee des Polizeipräsidiums Reutlingen in seiner Verkehrsunfallbilanz für das vergangene Jahr. Das Präsidium, zuständig für die Landkreise Reutlingen, Esslingen, Tübingen und Zollernalbkreis vermerkt in der Gesamtstatistik einen Rückgang um 18,4 Prozent. Der vermutete Grund für die erfreuliche Entwicklung: Hier schlage sich auch das durch die Auswirkungen des Pandemiegeschehens geringere Verkehrsaufkommen nieder. Der Rückgang betrifft zwar fast alle Unfallkategorien, aber eben nur fast. Den statistisch bemerkenswerten Ausreißer bilden die Fahrradfahrer. Lag die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern bereits 2019 mit 1209 auf dem Höchststand im Fünfjahresvergleich, so stieg die Zahl im Jahr 2020 noch einmal um 12,5 Prozent auf 1360 an. Bei 535 Unfällen waren Radfahrer ohne Beteiligung weiterer Verkehrsteilnehmer verunglückt. Acht Radfahrer starben, die alle mit Pedelecs unterwegs gewesen waren. 233 Radfahrer, 52 mehr als im Vorjahr, wurden schwer verletzt. Darunter befanden sich 80 Pedelecfahrer. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 6,3 Prozent auf 899, davon 249 Pedelecfahrer. Die wachsende Beliebtheit der Pedelecs schlägt sich bereits seit vielen Jahren in der Unfallstatistik nieder. Die Unfälle mit dieser Art Fahrrad stiegen im Jahr 2020 überproportional um 42,7 Prozent auf 381 an.

Weniger Alkohol am Steuer

Im Landkreis Esslingen bestätigt sich dieser Trend. Insgesamt stieg die Zahl der Fahrradunfälle um 20,6 Prozent von 505 im Jahr 2019 auf 609 Unfälle im Jahr 2020. Noch deutlicher fällt die Steigerung der Unfälle mit Pedelecs aus, die um 45,7 Prozent stiegen. Erfreulich ist hingegen die Entwicklung bei den anderen motorisierten Zweiradfahrern im Kreis. Über alle Klassen hinweg nahmen Zweiradunfälle um 15 Prozent ab, bei den Motorradfahrern immerhin noch um 8,8 Prozent. Ähnlich positiv ist die Entwicklung auch bei den Autounfällen, die im Kreis insgesamt um 21 Prozent zurückgingen. Deutlich zurückgegangen sind auch die alkoholbedingten Unfälle in allen Landkreisen. Lag die Zahl 2019 noch bei insgesamt 454, wurde 2020 ein Rückgang um 18,3 Prozent auf 371 verzeichnet, im Landkreis Esslingen sogar um 23,6 Prozent.

Anders sieht es allerdings bei den Unfällen aus, die unter Drogeneinfluss passierten. Hier stieg die Zahl der Unfälle im Kreis von 25 auf jetzt 34, was einem Anstieg von 36 Prozent entspricht. Dafür gingen die Zahlen bei den Unfallfluchten, die häufig im Zusamnhang mit Drogeneinfluss stehen, deutlich zurück. Entfernten sich im Jahr 2019 noch 3765 Unfallbeteiligte im Kreis unerlaubt vom Unfallort, waren es im Jahr 2020 lediglich 2928. lp