Zwischen Neckar und Alb

Textilien in Stuben und Ställen

Nachhaltigkeit Der Textil-Kunst-Markt im Freilichtmuseum Beuren zeigt handgearbeitete Kleidung aus natürlichem Material.

Die gefilzten Schaffelle von Sibylle Eschenlohr weckten das Interesse der Besucher.
Die gefilzten Schaffelle von Sibylle Eschenlohr (Bild rechts) weckten das Interesse der Besucher.

Beuren. 40 Kunsthandwerkerinnen und Künstlerinnen, vorwiegend aus Baden-Württemberg, zeigten im besonderen Ambiente von Stuben, Ställen und Scheunen des Museumsdorfs ihre Arbeiten aus dem Bereich Textil mit unterschiedlichen Materialien und freuten sich über das große Kaufinteresse. Der „Texitl.Kunst.Markt“, der alle zwei Jahre im Freilichtmuseum stattfindet, bewegt sich auf hohem Niveau. Alle Arbeiten haben die Mitwirkenden selbst entworfen und angefertigt und dazu Seide, Baumwolle, Filz, Schafwolle, Leinen und andere Materialien verwendet, haben genäht, gestrickt, gehäkelt, gesponnen, gewebt und neben Kleidung auch kreative Accessoires entworfen.

Dabei wurden handgewebte Kleidungsstücke von Gertrud Haug, die ihre alte Handwerkskunst vorführte, ebenso bewundert wie Künstler-Teddybären von Peter Steiner oder Handgestricktes aus Pelzschafgarn von Sibylle Eschenlohr. Bei ihr waren besonders ihre gefilzten Schaffelle gefragt, für die kein Tier sterben musste, weil sie die Schurwolle auf Filz verarbeitet. Sie verwendet die Rohwolle außer für Felle zum Beispiel auch für Sitz- und Kuschelkissen. Manche Besucher wollten gerne Wolle von ihren eigenen Schafen verarbeiten lassen, was durchaus möglich ist.

An allen Ausstellungsorten gab es kreative Ideen für Textilien aus Naturmaterialien, vom Knopf bis zum Hut. Der Besucherandrang im Museumsdorf mit den vielfältigen textilen Kunstwerken war so groß, dass schon zur Mittagszeit auf den Ausweichparkplatz im Tiefenbachtal ausgewichen und der kos­tenlose Pendelbus genutzt wurde. Dabei war wieder einmal beeindruckend, wie kompetent und freundlich die freiwilligen Helfer den Besucherstrom lenkten und kein Parkchaos aufkommen ließen. Mara Sander