Fußball-Landesliga: Weilheimer Auftaktpartie daheim gegen den TSV Boll – Im WFV-Pokal kommt der FSV Bissingen
Bloß keinen Fehlstart mehr​

Nach einer Flut von Spielen in ungewöhnlich kurzer Zeit, die selbst mancher Profi nicht verkraften würde, starten die Amateure des TSV Weilheim in die Landesliga-Saison 2014/15. Am Sonntag ab 15 Uhr ist der TSV Bad Boll der erste Gegner im Lindachstadion – im elften Spiel an 22 Tagen. „Solch ein Programm hatten wir noch nie. Aber da hilft kein Jammern, da müssen wir durch. Es ist alles nur eine Einstellungssache“, sagt Trainer Alexander Hübbe.

Weilheim. Zwei Cup-Wettbewerbe haben die Weilheimer in der letzten Phase der Vorbereitung auf Trab gehalten. Im WFV-Pokal (drei Spiele) mussten sie sogar zweimal 120 Minuten Vollgas geben, gegen VfR Aalen II (3:2 n. V.) und beim FV Sontheim/Brenz 7:6 n. E.). Dazwischen lag der Teckbotenpokal mit sieben Spielen und dem Druck des Favoriten, der auf dem Veranstalterteam lastete. Dass der TSV alles meisterte und den Platz sieben Mal als Sieger verließ, ließ die Anstrengungen leichter verkraften.

Hübbe tat ein Übriges, dosierte das Training. Heute ist aktive Regeneration angesagt, ansonsten haben die Spieler Gelegenheit, zwischen Sontheim und Bad Boll ihre Akkus individuell wieder aufzuladen. Der Trainer unterstreicht noch einmal die Bedeutung der Punktrunde: „Unser allerwichtigster Wettbewerb“.

Allerdings hat das Abnutzungsprogramm der letzten Wochen auch Spuren hinterlassen. Emre Polat (Muskelprobleme im Oberschenkel) und Fatih Özkahraman (Bänderdehnung am Knöchel) müssen gegen Boll passen. Markus Gabriel hat sich die Speiche am Handgelenk gebrochen, will eventuell mit einer Schiene spielen. Nicht zur Verfügung stehen Urlauber Michele Latte und der knieverletzte Torwart Hannes Ihring. Aber der TSV mit seinem ausgeglichenen 21-Mann-Kader ist in der Lage, die Ausfälle nahezu gleichwertig zu ersetzen. Ein Fehlstart wie im Vorjahr mit drei Niederlagen in Folge sollte nicht mehr passieren.

Bad Boll, der erste Weilheimer Prüfstein, beklagt unter anderen den Abgang von „Kultfigur“ Patrick Kölle, der sich als Spielertrainer in die zweite Mannschaft zurückzieht. Verstärkt hat sich der TSV mit Stürmer Tim Lämmle von den Sportfreunden Dettingen sowie Lukas Fähndrich und Michael Bezler vom VfL Kirchheim. Michael Forzano, einem anderen ehemaligen „Blauen“, droht mit permanenten Knieproblemen die Sportinvalidität.

Die Boller Fußballer kommen als krasser Außenseiter an die Limburg und identifizieren sich auch mit dieser Rolle. „Weilheim ist haushoher Favorit“, sagt Abteilungsleiter Adolf Schöllkopf. „Wenn man uns vorher schriftlich einen Punkt anböte, würde ich sofort unterschreiben.“ Er prophezeit einen Dreikampf zwischen SC Geislingen, FC Heiningen und TSV Weilheim um die Meisterschaft, stuft Frickenhausen, Bonlanden, Ebersbach und Dorfmerkingen knapp dahinter ein. Schöllkopf: „Die Landesliga ist gegenüber der letzten Saison noch einen Tick stärker geworden. Für uns wird das eine ganz harte Runde. Wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, bin ich zufrieden.“

Mit ganz anderen Erwartungen starten die Weilheimer in die Saison. Spielleiter Günther Friess geht in die Offensive: „Ganz klar, wenn man zweimal hintereinander Tabellendritter war, möchte man sich verbessern. Unser Ziel ist der Relegationsplatz.“ Entscheidend dazu beitragen soll die Heimstärke des TSV. „Im Lindachstadion sind wir eine Macht“, sagt er. Außer Heiningen und Geislingen zählen für Friess auch Dorfmerkingen und Frickenhausen zu den Mitfavoriten. Ebenso Ebersbach, am nächsten Freitag Gastgeber des TSV.

Fünf Wochen lang ist der Fokus nun auf die Punktrunde gerichtet, dann rückt der WFV-Pokal mit dem Achtelfinale wieder kurz in den Mittelpunkt. WFV-Spielobmann Dieter Mäußnest griff in die Trommel und zog erneut ein attraktives Los für Weilheim – den TSV Bissingen. „Da kann man nicht meckern“, schmunzelte Hübbe. Der Gegner aus der Verbandsliga soll am 10. September als nächster die Heimstärke seiner Mannschaft zu spüren bekommen, wie vorher der 1. FC Frickenhausen und der VfR Aalen II.