Koki Niwa und Co. bezwingen Ochsenhausen 3:2 im DTTB-Pokal und stehen im Achter-Finale
Frickenhausener Boygroup begeistert

Zwei 17-Jährige begeistern die Fans: Koki Niwa und Yang Wang haben den TTC Frickenhausen mit Weltklasse-Aktionen ins Achter-Finale des DTTB-Pokals gebracht.

Frickenhausen. Porsche-Arena, wir kommen: Mit einem hochverdienten 3:2-Sieg im Achtelfinale über die TTF Ochsenhausen vor 250 bestens unterhaltenen Fans qualifizierte sich am Dienstagabend der TTC matec Frickenhausen für das Pokal-Final Eight am 29./30. Dezember in Stuttgart. Beeindruckend war die Art und Weise, wie sich die „Boygroup“ aus dem Neuffener Tal nach mehr als dreieinhalb Stunden gegen den Tabellenführer der Tischtennis-Bundesliga durchgesetzt hatte, denn vier der fünf Matches rissen die 250 Zuschauer in der Sporthalle auf dem Berg regelrecht von den Sitzen. „Tischtennis auf diesem Niveau hat es hier noch nie gegeben“, jubelte TTC-Manager Jürgen „Max“ Veith.

Ein Genuss war der Auftritt des 17-jährigen Koki Niwa. Der Jugend-Olympiasieger 2010 avancierte nach hpyernervösem Beginn (0:5) in seinem Heimspiel-Debüt sofort zum Publikumsliebling. Gegen den 1,85 Meter großen Tiago Apolonia drehte der 1,62 Meter kleine Japaner auch den folgenden 1:6- und 4:8-Rückstand zum 12:10-Satzgewinn und lieferte dem Portugiesen dann einen tollen Kampf mit technischen Finessen und einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit.

Die Abgebrühtheit des jungen Linkshänders und seine Nervenstärke wurden noch deutlicher, als er beim Zwischenstand von 1:2 gegen den Südkoreaner Seung Min Ryu antrat: Ehe sich’s der Olympiasieger von Athen 2004 richtig versah, hatte der kleine Japaner über 6:0 und 8:2 den Satz mit 11:3 für sich entschieden. Dann drehte der TTF-Spitzenspieler auf und hatte beim 9:10 Satzball, doch Koki Niwa blieb ruhig und sackte auch den zweiten Durchgang ein (12:10). Danach legte er bis zum 5:4 jeweils vor, doch Ryu zog auf 5:8 und 6:9 davon. Unter dem Jubel der TTC-Fans glich Koki Niwa zum 9:9 aus und hatte beim 10:9 Matchball. Den verwandelte er eiskalt und hatte damit die Sensation geschafft.

Das TTC-„Märchen“ im DTTB-Pokal ging weiter. Der ebenfalls erst 17-jährige Yang Wang, der in seinem ersten Match gegen Seung Min Ryu nach tollem Spiel 1:3 unterlegen war, musste sich in der entscheidenden fünften Begegnung gegen Tiago Apolonia auseinandersetzen. Die Dramatik erreichte ihren Höhepunkt, denn beide Spieler schenkten sich nichts und stürzten die Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst ging Apolonia in Front (11:3), dann glich Wang aus und legte selbst vor (11:6, 11:9). Erneut schaffte der Portugiese den Ausgleich (11:5), hatte dann aber gegen Yang Wang keine Mittel mehr, denn der gebürtige Chinese mit slowakischem Pass brachte fast jeden Ball zurück. So setzte sich der TTC-Spieler schnell auf 10:2 ab, ließ anschließend vier Matchbälle ungenutzt, ehe der fünfte schließlich seinen Sieg und den Gesamtsieg seines Teams sicherstellte.

Steffen Mengel, der vor einer Woche in Dessau im Rahmen der EM-Qualifikation 2013 gegen Serbien sein viertes Länderspiel bestritten hatte, musste sich beim 1:1-Zwischenstand dem Russen Kirill Skachkov in fünf Sätzen geschlagen geben. „Die einzige Partie, die heute nicht auf höchstem Niveau stattfand“, befand „Präses“ Rolf Wohlhaupter-Hermann. Doch die vier übrigen Begegnungen boten Tischtennis vom Feinsten und ließen beim TTC Blütenträume blühen: 3:2 im ersten Bundesligaspiel in Saarbrücken und jetzt das 3:2 gegen den Spitzenreiter der TTBL – und die Saison hat ja erst angefangen.