Kirchheim. Der VfL Kirchheim verkörpert derzeit als Tabellenneunter Mittelmaß – und gerade deshalb sieht man an der Jesinger Allee aktuell fast nur fröhliche Gesichter. Denn mit wenig Ambitionen in die Saison gestartet, brachten die Teckstädter nur wenige Tage nach dem 1:0-Coup in Bonlanden auch die hoch gehandelte SV Böblingen an den Rand einer Niederlage (2:2) und haben aus fünf Spielen sechs Zähler geholt. Das einzige Haar in der Suppe: Der VfL hat lediglich einmal die volle Punkteernte eingefahren. So sind Haußmanns Kicker zwar dank respektabler Leistungen und Resultate auf Schnupperkurs in höhere Tabellenregionen, der Punkteabstand zum ersten Direktabstiegsplatz ist mit zwei Zählern freilich äußerst gering.
Der Kirchheimer Trainer musste seine Kicker in dieser Woche nicht großartig auf die Stärke des kommenden Gegners hinweisen. Der Blick in die Ergebnisübersicht des vergangenen Spieltages brachte diesbezüglich schnell Erkenntnis. Das 5:1 beim Aufsteiger FC Frickenhausen war mehr als bemerkenswert, zumal die Heidenheimer in der ersten Halbzeit vier Tore binnen 14 Minuten erzielten. Aktuell ist die Reserve des Drittligisten mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FV Ravensburg Tabellensechster. Trotz des jüngsten Auswärtstriumphs ist die Stimmung in Heidenheim gedämpft. Grund: Andreas Spann, der in der „Zweiten“ wieder an die Dritte Liga herangeführt werden sollte, verdrehte sich in Frickenhausen in der 56. Minute das Knie und musste vom Feld. Erste Befürchtungen wurden nun bestätigt – der 28-Jährige zog sich zum zweiten Mal innerhalb eines Dreivierteljahres einen Kreuzbandriss zu (wir berichteten überregional). Der gebürtige Ulmer, der einst als Jugendlicher ein Probetraining bei Manchester United absolvierte, war beim FC Heidenheim in der ersten Drittligasaison 2009/2010 mit 15 Toren in 35 Spielen erfolgreichster Torschütze, und auch in der Saison 2010/11 war er mit 11 Toren noch auf Platz zwei im Team. Spann fällt lange aus, aber mit Dieter Jarosch haben die Heidenheimer einen anderen torgefährlichen und drittligaerfahrenen Kicker in den Reihen, der jüngst auch in Frickenhausen traf. Summa summarum: Es wird ein heißer Ritt für die Kirchheimer.
Zeitgleich am Sonntag müssen die zuletzt so gebeutelten Frickenhausener ran. Der FCF gastiert beim Mitaufsteiger VfB Bösingen. Das Team um den Ex-Kirchheimer Kapitän Christopher Eisenhardt zeigt nach einem geglückten Saisonstart nunmehr einige Schwächen. Die magere Bilanz aus den vergangenen beiden Partien: null Punkte, 2:8 Tore. Der Auftritt in der 3 500-Einwohner-Gemeinde im Kreis Rottweil soll die Wende bringen. Der Schlager des Verbandsliga-Spieltages geht allerdings bereits morgen in Schwäbisch Hall über die Bühne. Den heimischen Sportfreunden, aktueller Tabellenzweiter, könnte per Heimerfolg über Spitzenreiter FV Ravensburg der Sprung auf den begehrtesten aller Tabellenplätze glücken.