Gemeinderatswahl 2019

Dem Weilheimer Rat könnte ein Umbruch bevorstehen

Kommunalwahl Vier Wählervereinigungen buhlen unter der Limburg dieses Mal um die 18 Sitze im Ratsrund.

Weilheim. Es wird spannend. Denn in Weilheim geht es bei der Kommunalwahl am 26. Mai nicht nur darum, wie viele Sitze die drei bisherigen Wählervereinigungen erhalten und welche ihrer Kandidaten den Sprung in den Gemeinderat schaffen. Nachdem nun eine vierte, neue Gruppierung mitmischt (siehe Artikel oben), könnte es zu viel grundlegenderen Veränderungen und Verschiebungen im Ratsrund kommen.

Aktuell sieht es im Weilheimer Gemeinderat so aus: Stärkste Fraktion ist die Freie Wählervereinigung (FWV) mit sieben Sitzen. Die Unabhängige Wählervereinigung (UWV) steht mit sechs Sitzen an zweiter Stelle. Fünf Sitze hat die Soziale Bürgervereinigung (SBV) inne. Sollte nun zusätzlich die Bürgerdemokratische Fraktion (BDF) den Sprung in den Gemeinderat schaffen - und davon ist aktuell auszugehen - büßen eine oder mehrere der bisherigen Gruppierungen einen oder mehrere Sitze ein.

Das sorgt für Verunsicherung bei den alteingesessenen Wählervereinigungen - und macht die ohnehin mühsame Suche nach geeigneten und willigen Kandidaten nicht leichter. „Die Aussichten für die Bewerber, in den Gemeinderat einzuziehen, sinken mit dem Auftauchen der vierten Liste“, gibt Rainer Bauer, Sprecher der UWV, zu bedenken. Viele zögern, wenn die Aussicht darauf, gewählt zu werden, gering ist. „Dabei sind Menschen, die auf diese Art politische Verantwortung zeigen, sehr wichtig“, betont Rainer Bauer.

Mehr Frauen wären erwünscht

19 Kandidaten - 16 aus Weilheim und drei aus Hepsisau - darf jede Wählervereinigung aufstellen. Von den 18 aktuellen Gemeinderäten treten 16 wieder an. Wolfgang Rehm (UWV) und Steffen Meckes (SBV) kandidieren nicht mehr für die kommende Wahlperiode.

Ihre Liste für die Wahl am 26. Mai zu füllen, bereitet aber nicht nur der UWV Mühe. „Wir haben dieses Mal auch Schwierigkeiten, ausreichend Kandidaten zu finden“, sagt Dr. Hansjörg Egerer, Sprecher der Freien Wählervereinigung (FWV). Besonders schwer sei es, weibliche Mitstreiter aufzutun. „Wir hätten gerne mehr Frauen auf unserer Liste“, betont Hansjörg Egerer.

So geht es auch Gerda Schrägle (SBV). Zwar sind schon genug Kandidaten gefunden. „Unser Ziel, 50 Prozent Frauen aufzustellen, haben wir aber leider nicht erreicht“, bedauert sie. Ohnehin sei es ein „extrem schwieriges Unterfangen gewesen“, genügend Menschen zu finden, die zur Gruppierung passen und bereit sind, sich kommunalpolitisch zu engagieren. In Gesprächen hat Hansjörg Egerer erfahren: „Viele motivierte Weilheimer sind bereits vielseitig engagiert und können kein zusätzliches Ehrenamt schultern, das so viel Zeit kostet wie die Gemeinderatsarbeit.“ Vor allem Frauen, die Kinder haben und berufstätig sind, sehen dazu oft keine Möglichkeit.

„Unsere Liste für Weilheim ist voll. Wir haben sogar Ersatzkandidaten“, freut sich BDF-Vorstandsmitglied Hans-Peter Sindlinger. Eine Lücke ist trotzdem geblieben: „Für Hepsisau haben wir leider niemanden gefunden“, bedauert er.Bianca Lütz-Holoch