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Biografie des Fürstlichen Cabinetts-Schreiners

Johannes Majer wurde am 14. Mai 1667 in Kirchheim getauft. Der damaligen Sitte gemäß, erfolgte die Taufe meist am Tag nach der Geburt. Vater war der 1622 geborene „Rebmann“ - also Weingärtner - Caspar Majer. Von der Mutter ist nur der Vorname Apollonia bekannt. Sie überlebte ihren Mann um 17 Jahre und starb im Mai 1709 im Alter von 75 Jahren. Caspar Majer starb mit 70 Jahren 1662 in Kirchheim.

Nach Durlach, der markgräflich baden-durlachischen Residenzstadt, gezogen ist Johannes Majer 1698. Dort war er mit zwei Hofzimmerleuten für die Innengestaltung der neuen Karlsburg beschäftigt. Vier Monate später, am 8. November, wurde Majers Ehe mit der Jungfer Johanna Daubenschmid, der Tochter des Neidlinger Pfarrers Magister Joh. Christoph Daubenschmid, „copuliert“, das heißt, getraut.

Alle seine Kinder sind wohl in Durlach geboren. Vier erwachsene, aber jung verstorbene Kinder sind im Kirchheimer Totenbuch registriert, aber nicht im Taufbuch genannt. Es sind drei Söhne und eine Tochter. Bei dem ältesten Sohn, Christoph Adam, lautet der Eintrag „Jg. Fürstlicher Cabinetts-Schreiner“. Offenbar hätte er die künstlerische Nachfolge des Vaters übernehmen können.

Zurück nach Kirchheim kam Johannes Majer vermutlich 1711. Erst in späteren Jahren, als seine Anwesenheit an seiner Wirkungsstätte in Ludwigsburg unerlässlich war, wird er seine ganze Werkstätte dorthin verlegt haben, vermuten die Historiker.

Über die letzten zehn Lebensjahre, die Majer von 1737 bis 1747 in Kirchheim verbracht hat, ist so gut wie nichts bekannt. Fast genau 80 Jahre alt ist er geworden. Am 27. April wurde der „Fürstliche Cabinetts-Schreiner“, wie es im Kirchheimer Totenbuch steht, „noctu“, das heißt, bei Nacht - die übliche Sitte im Zeitalter des Barocks - auf dem Alt-Kirchheimer Kirchhof zu Grabe getragen. Seine Frau Johanna starb am 27. Januar 1742 im Alter von 71 Jahren ebenfalls in Kirchheim. ih