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CO2-Label für jedes Produkt

Zum Artikel „Landesstiftung für den Klimaschutz?“ vom 8. April

Also eine Landesstiftung für Klimaschutz. Initiiert von der CDU, also sind die anderen gleich mal dagegen. Dauert eh zu lange und, viel schlimmer, entzieht dem Landeshaushalt Mittel. Die Bescherung, sprich Klimawandel, haben wir schon. Da das Klima äußerst träge reagiert, kann und muss die Rettung nicht in Stunden passieren. Wichtiger sind echte und wirklich wirksame Maßnahmen, als Hektik und unausgegorener Ideologiequark. Und ja, Klimaschutz kostet Geld. Jeden. Auch die Landeskasse. Und das bedeutet Verzicht. Auch für alle. Aber bitte wirksam.

Wir brauchen keine Groteske über den Steinkohleausstieg, wenn diese dann mit Schiffen aus Kanada und Kolumbien rangekarrt wird, keine zwangsbelüfteten Kunststoffhaufen, die Häuser genannt werden. Der viel gescholtene Pendler fragt sich nach einer Odyssee mit Fahrrad, Bus und Bahn, Straßenbahn, Tretroller und Bergstiefeln, nass und durchgeschwitzt am Arbeitsplatz, warum in der Kantine Spargel aus Peru und Äpfel aus Chile auf dem Speiseplan stehen. Warum kommt die Butter für die geliebte Brezel von einer Großmolkerei aus Dänemark, statt aus dem Allgäu?

Wir alle können ganz einfach durch unser Konsumverhalten dem Klima helfen. Kaufen wir regionale Produkte - qualifizierte Lkw-Fahrer sind eh Mangelware, und der pestizidstarrende Apfel aus Südamerika ist nur billiger, weil der Erzeuger gnadenlos ausgebeutet wird. Auf jedes Produkt gehört ein CO2-Label. Dann kann jeder seinen eigenen Komfortradius ziehen und sehen, wofür er verantwortlich ist. Und dafür müsste man uns Bürger nicht mal zur Kasse bitten. Ok, der letzte Satz ist zu radikal.

Bodo Lorenz, Schlierbach