Unzugeordnete Artikel

Windkraft? Bei uns nicht!

Zum Artikel „Windpark-Gegner formieren sich“ vom 27. Mai

Im Artikel zur Bürgerinitiative in Donnstetten kommen leider nur die Gegner der Windkraft zu Wort, auch der Bürgermeister versucht mehr, diese zu beschwichtigen, als klare Position zu beziehen. Der Betreiber überlege, ob er am Standort festhalte - wenn dieser wie behauptet nicht wirtschaftlich wäre, würde er sich doch schon allein aus diesem Grund zurückziehen. Die anderen aufgeführten Kritikpunkte sind Teil des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, in dessen Rahmen auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird. Eiswurf und Infraschall sind nach aktuellen Erkenntnissen nicht bedenklich, da sie nur selten auftreten und eine geringe Reichweite haben, die unter dem vorgeschriebenen Mindestabstand liegt. Insofern lässt sich den Einwänden der Interessengemeinschaft durchaus etwas entgegnen!

Auf die Spitze treiben es aber die Lenninger, die sich allein daran stören, „dass die drei möglichen Windkraftanlagen von mehreren Flächen in Schopfloch aus zu sehen wären.“ Das ist bei modernen Anlagen mit über 100 Metern Nabenhöhe schlicht nicht zu vermeiden - wenn man dieser Argumentation folgt, könnte in Baden-Württemberg die Windkraft nicht weiter ausgebaut werden.

Bleibt die Frage nach Alternativen. Fotovoltaik auf Gebäuden ist begrenzt, Freiflächenanlagen benötigen wie Biomassenutzung viel Platz, Geothermie und Wasserkraft sind nur in bestimmten Regionen nutzbar. Kraftwerke mit fossilen Brennträgern sind wegen des Klimawandels ein Auslaufmodell und greifen auch in Natur und Landschaftsbild ein. Als lokales Beispiel sei hier das Kohlekraftwerk in Altbach aufgeführt, das man nicht nur in den Nachbargemeinden, sondern noch vom Albtrauf aus sehen kann. Wenn regenerative Energieträger an weniger besiedelten Standorten ausgebaut werden, bedarf es wiederum langer Stromtrassen. Auch gegen diese formt sich oft lokaler Widerstand, selbst wenn auf teure Erdkabel zurückgegriffen wird. Motto: Not in my backyard!

Max Blon, Kirchheim