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„Wir können unsere westliche Kultur nicht überstülpen“

Wahl Die AfD-Bundestagskandidatin Kerstin Hanske hält die Situation in Afghanistan für nicht überraschend.

Region. Kerstin Hanske von der AfD bewirbt sich für das Direktmandat im Wahlkreis Nürtingen, der auch Kirchheim und die umliegenden Gemeinden umfasst. Sie ist verheiratet und von Beruf Arztsekretärin. In ihrer beruflichen Tätigkeit sehe sie sich, so die Politikerin, häufig mit medizinischen und sozialen Fragen konfrontiert, sodass ihr eine Verbesserung der Situation für Pflegebedürftige, deren Angehörigen und Pflegekräften sehr am Herzen läge.

Allerdings habe sie sich als Sprecherin im AfD-Kreisverband Esslingen und als Kreisrätin auch mit anderen Politikbereichen zu befassen. So beschäftige sie sich schon seit langer Zeit mit dem Thema Afghanistan, nicht nur über Medienberichte, sondern auch durch Kontakte im engsten Umfeld. „Ich habe große Achtung vor der Leis- tung der Bundeswehrangehörigen, die oft mit unzureichender Ausrüs- tung und mangelhafter Unterstützung durch die politischen Verantwortlichen ihre Aufgaben erfüllen müssen“, sagt Hanske.

Geradezu entehrend fände sie, dass weder Vertreter von Bundesregierung noch Bundestag die Rückkehrer in ihrer Heimat offiziell und würdig empfangen hätten. In diesem Zusammenhang dürfe nicht vergessen werden, dass es die rot-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Schröder (SPD) und Außenminister Fischer (Grüne) gewesen wären, die mit Unterstützung von CDU und FDP den Einsatz beschlossen hätten.

„Anfangs vermied es die politische Klasse, von einem Kriegseinsatz zu reden“, meint Kerstin Hanske. Die Soldaten hätten Schulen, Straßen und Brunnen bauen sollen; von im Kampf Gefallenen sollte nicht geredet werden. Nur wäre die Wirklichkeit in Afghanistan eine andere gewesen. So hätten die Taliban auf Guerilla-Taktik gesetzt und mit der Zeit auf dem flachen Land ihre Macht ausgebaut. Dass nun die afghanische Armee so schnell zerfallen sei, wäre nach Einschätzung von Hanske nur für Politiker wie Außenminister Maas überraschend, der einem Wunschdenken anhinge und die Geschichte des fernen Landes nicht kenne. Die eilige Rückholaktion müsse nun von denjenigen Elitekräften wie Fallschirmjäger und Kommando Spezialkräfte (KSK) durchgeführt werden, die noch vor Kurzem als rechtsradikal diffamiert worden seien und aufgelöst werden sollten.

Für die AfD-Politikerin ergeben sich daraus Konsequenzen für die deutsche Politik. So dürften nach ihrer Meinung Auslandseinsätze nur bei Verletzung elementarer deutscher Interessen erwogen werden. Nach Einschätzung von Hanske träfe das auch auf den jetzigen Einsatz in Mali nicht zu. Zudem müsse die Illusion eines friedliebenden Islams aufgeben werden und einer realistischen Einschätzung weichen. „Es gibt kein islamisches Land, in dem Frauenrechte und Rechte von sexuellen und ethnischen Minderheiten frei gelebt werden können“, sagt Hanske. Daraus folge, dass die unbegrenzte Einwanderung aus muslimischen Ländern realistisch überdacht werden müsse.

Niemand könne beurteilen, ob terroristische Gefährder nach Deutschland einreisen oder sich hier dazu entwickelten. Das Risiko müsse immer die einheimische Bevölkerung tragen. Schon die Überwachung der jetzigen Gefährder bringe die Sicherheitskräfte an ihre Grenzen.

Als letzter Punkt müsse nach Einschätzung der AfD-Politikerin Kerstin Hanske akzeptiert werden, dass Entwicklungen, ob politisch, wirtschaftlich oder kulturell, nur aus dem eigenen Land herauskommen könnten. „Einem weitgehend mittelalterlichen Land mit einer völlig anderen Kultur und Tradition können wir nicht komplikationslos unsere westliche Kultur überstülpen. Dies macht erst Gegenkräfte wie die Taliban stark“, sagt Kerstin Hanske abschließend.pm