Serie Bahnprojekt

Bohrtürme ragen in den Himmel

Großbaustelle Die Vorarbeiten für den Albvorlandtunnel zwischen Kirchheim und Dettingen haben begonnen.

Kirchheim/Dettingen. Es tut sich was bei Tag und Nacht an der Markungsgrenze von Kirchheim und Dettingen. Die Arbeiten für den Albvorlandtunnel der Schnellbahntrasse haben im November südlich der Autobahn auf Höhe der Kirchheimer Firma Leicht begonnen. Zwei Bohrtürme ragen in den Himmel. Rund 8,2 Kilometer wird der Tunnel lang sein und vier Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen. Bis alles fertig ist, gehen die Planer von rund sechs Jahren aus. Von Osten werden die zwei getrennten Röhren mit einem Durchmesser von circa elf Metern gebohrt, in Wendlingen endet das unterirdische Bauwerk. Die ersten 1 300 Meter verläuft die Trasse direkt unter der Autobahn, danach südlich der Verkehrsachse.

Beide Tunnelvortriebsmaschinen sind nahezu fertig. Doch ehe sie an ihrem Bestimmungsort ankommen, müssen sie komplett demontiert und dann wieder zusammengebaut werden. Durchmesser und Länge des Schilds - die „eigentliche“ Bohrmaschine - betragen jeweils rund elf Meter. Dann kommt der etwa 115 Meter Nachläufer. In ihm untergebracht sind beispielsweise die Stromzufuhr, Mörtelvorrat, Luftversorgung sowie Tagesunterkünfte und Rettungscontainer.

Auf dem Gelände der Firma Leicht entsteht zudem ein Betonwerk. In ihm werden die Betonteile gefertigt, die die Tunnelwand bilden. Der Fachmann nennt die zu einem Ring verbundenen sieben etwa gleich großen Einzelteile Tübbing. Die müssen mindestens 28 Tage austrocknen, weshalb eine große Lagerfläche an der Baustelle nötig ist. Iris Häfner