Serie Bahnprojekt

Der Pate für den Tunnelbohrer

Gewinner Die Sibylle brachte ihm Glück: Dr. Andreas Hoffmann darf nach Paris mit der Bahn reisen und die Tunnelbohrmaschine beim Andrehtermin taufen. Von Iris Häfner

Andreas Hoffmann (links) bekommt von Jens Hallfeldt, Abschnittsleiter bei der Deutschen Bahn, seinen Gewinn überreicht. Er darf
Andreas Hoffmann (links) bekommt von Jens Hallfeldt, Abschnittsleiter bei der Deutschen Bahn, seinen Gewinn überreicht. Er darf mit dem Zug nach Paris fahren. Foto: Carsten Riedl

Nur strahlende Gesichter gab es auf der Brücke über den Tunnelbohrmaschinen. Dr. Andreas Hoffmann bekam auf der ICE-Baustelle seinen Gewinn von Jens Hallfeldt überreicht. Er ist Abschnittsleiter bei der Deutschen Bahn und für den Voralbtunnel zuständig. Die Baustelle aus nächster Nähe betrachten zu können, hat Andreas Hoffmann seiner Beteiligung an der Namensfindung für eine der beiden Bohrmaschinen im XXL-Format zu verdanken. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn hatte der Teckbote dazu aufgerufen, Namensvorschläge für den Bohrer einzureichen, die Nürtinger Zeitung suchte für die Wendlinger Maschine.

„Ich mache eigentlich nie bei Preisausschreiben mit“, sagte Andreas Hoffmann und freute sich umso mehr über sein Losglück, denn 158 Leser des Teckboten haben sich für Sibylle ausgesprochen. Er erhielt von der Deutschen Bahn einen Reisegutschein im Wert von 500 Euro für eine Reise nach Paris - mit dem Zug. Außerdem ist Andreas Hoffmann beim offiziellen Andrehtermin am kommenden Freitag wichtiger Protagonist: Er wird die Sektflasche an die Bohrmaschine knallen und sie damit auf den Namen Sibylle taufen. Ihm zur Seite steht Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, denn während der Bauphase wird der Tunnel Nicole heißen. Mit von der Partie sind auch Schüler der Klasse 7b der Johannes-Kepler-Realschule in Wendlingen. Sie sind für den Namen Wanda - „Wendlingen am Neckar durchs Albvorland“ - verantwortlich, den die zweite Bohrmaschine trägt.

Name Sibylle ist naheliegend

„Der Name Sibylle ist für mich naheliegend. Als Kirchheimer ist man immer wieder auf der Teck und sieht im Sommer die Sibyllenspur“, erklärte der Unternehmer bei der Preisübergabe, wo er sich als Fan der Großbaustelle outete. Zwar sieht er sie nicht direkt von seinem Büro aus, aber immer wieder führt er Geschäftsbesucher dorthin. „Das ist ein attraktives Rahmenprogramm für uns. Wir zeigen zunächst das offizielle Video der Bahn und wandern dann los - unser Betrieb liegt ja nicht weit von der Baustelle entfernt“, verriet Andreas Hoffmann. Der Bitte von Jens Hallfeldt, während der Taufe ein paar Worte über die Sibyllen-Sage zu verlieren, kommt er gerne nach: „Ich habe ja schon in meiner Mail geschrieben, dass die weiße Frau von der Teck mit ihrem feurigen Wagen eine bleibende Spur in der Alb- landschaft hinterlassen hat - was ja auch für den Bau der neuen ICE-Strecke gilt.“

Als sich der Pressesprecher der Bahn am Telefon bei Andreas Hoffmann meldete, dachte dieser spontan: Presse - der hat sich verwählt. Recht schnell klärte sich jedoch, dass definitiv kein Missverständnis vorlag und er eine Paris-Reise gewonnen hat. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, etwas zu gewinnen. Ich dachte, es ging ausschließlich um die Namenssuche“, zeigte sich Andreas Hoffmann überrascht.