Serie Familienleben

Planschen und grillen am Filsursprung

Ausflugstipp Der Filsursprung bei Wiesensteig zieht viele Wanderer und Radfahrer an. Vor allem für Kinder ist dieses Fleckchen Erde ein Paradies. Von Heike Siegemund

Ein kühler Spaziergang durchs Wasser ist für Kinder ein Muss.
Ein kühler Spaziergang durchs Wasser ist für Kinder ein Muss. Foto: Heike Siegemund

Der Parkplatz Papiermühle, von dem aus Fuß- und Radwege zum Filsursprung bei Wiesensteig führen, ist gut gefüllt. Es ist heiß, der Himmel azurblau. Um die 30 Grad zeigt das Thermometer an diesem Samstagnachmittag. Etliche Radfahrer sind unterwegs. Aber auch zu Fuß steuert so manche Familie, bepackt mit Rucksäcken, den Filsursprung an.

Die Ausflügler können zwischen zwei jeweils 1,5 Kilometer langen Wegen wählen: einem Trampelpfad, der westlich der Fils entlang zum Ursprung des Flusses führt, und einem größeren, östlich verlaufenden geschotterten Weg. Egal, worauf die Wahl letztlich fällt: Allein schon auf dem Weg in Richtung Filsursprung erhält man herrliche Eindrücke inmitten der Natur. Es ist ein erholsamer Spaziergang für die Erwachsenen und ein abenteuerlicher für kleine Kinder, die die Pflanzen am Wegesrand begutachten können, oder auch das eine oder andere Insekt, das über den Boden krabbelt.

Entspannen, abkühlen und die Aussicht genießen: Der Filsursprung ist ein beliebtes Ausflugsziel für viele Familien.
Entspannen, abkühlen und die Aussicht genießen: Der Filsursprung ist ein beliebtes Ausflugsziel für viele Familien. Foto: Heike Siegemund

Highlight: das kühle Wasser

Genauso läuft es an diesem Nachmittag bei Familie Reichle aus Wiesensteig ab. So bleiben Yensi und Christian Reichle immer wieder stehen, weil ihre vierjährige Tochter und ihr zweieinhalb Jahre alter Sohn etwas Spannendes entdeckt haben. Die Kinder sind fasziniert von der Natur, die sie umgibt. Das Highlight für die Kleinen ist dann später das Wasser am Filsursprung, sagt Christian Reichle. „Wenn wenig los ist, sieht man auch viele Vögel, die wir den Kindern zeigen.“

Die Wiesensteiger Familie besucht regelmäßig den Filsursprung - auch deshalb, weil er praktisch vor ihrer Haustüre liegt und weil der Weg dorthin vom Parkplatz Papiermühle aus nicht mit dem Auto befahren werden darf und der Spaziergang deshalb ruhig und entspannt ist. An Sonntagen verzichten Yensi und Christian Reichle allerdings auf den Ausflug. „Da ist uns zu viel los.“

An diesem Samstag hält sich der Ansturm von Ausflüglern in Grenzen. Es ist angenehm und überschaubar. Immer wieder halten Radfahrer und legen eine kleine Pause an dem malerischen Fleckchen Erde ein, an dem die Fils entspringt. Eine Reiterin galoppiert über die sattgrünen Wiesen. Der insgesamt 63 Kilometer lange Fluss, an seinem Ursprung eher ein Flüsschen, schlängelt sich in dem engen Tal nach Wiesensteig und mündet schließlich bei Plochingen in den Neckar.

Einen Ausflug mit dem Hauptziel Filsursprung unternimmt an diesem Tag auch Frank Brosig aus Malsch bei Karlsruhe. Mit seinen vier Kindern, seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Bruder ist der in Nabern aufgewachsene Familienvater unterwegs. Nach einer Führung in der Schertelshöhle bei Westerheim sind die Ausflügler über das Hasental zum Filsursprung gewandert. Dort zieht es die neun, acht und sechs Jahre alten Mädchen und den zweijährigen Buben sofort zum Wasser, das Erfrischung bietet an diesem heißen Tag. Das Planschen gefällt den Kindern so sehr, dass sie fast ihren Hunger vergessen. Der Duft von Würstchen und Stockbrot ist dann aber doch zu verführerisch, sodass sich letztlich alle um die Grillstelle am Filsursprung versammeln.

Abstecher in die Schertelshöhle

„Schon als Kind war ich immer wieder hier“, erinnert sich Frank Brosig an seine eigene Kindheit. Das nicht zu tiefe Wasser sei für Kinder „gigantisch“. Er legt allen Ausflüglern aber auch ans Herz, den Ausflug mit einem Besuch der Schertelshöhle zu verbinden.

Grillen am Filsursprung ist an diesem Nachmittag auch bei der Familie Müll aus Stuttgart angesagt: Marliese und Kurt Müll nutzen mit ihren fünf, sieben und neun Jahre alten Enkelkindern allerdings nicht die öffentliche Grillstelle, sondern sie haben ihren eigenen transportablen Grill mitgebracht. Vor dem Essen sitzt Marliese Müll im Gras und beobachtet die Kinder beim Spielen im Wasser: „Die Natur ist so schön hier“, schwärmt sie. „Der Filsursprung ist wirklich idyllisch gelegen.“