REISEBERICHT LONDON PARIS


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Fotos: Günter Tannenberger

Mit fast 300 Stundenkilometer von London nach Paris

London und Paris gehören zu den am meisten besuchten Hauptstädten Europas und beide waren Ziel der jüngsten Leserreise des Teckboten, wobei diesmal auch Leser einer Passauer Zeitung mit von der Partie waren, um diese beiden attraktiven Ziele während einer Reise kennenzulernen. Wobei der Besuch in den beiden Metropolen nicht allein der Grund für diese Leserreise war. Anstoß für die Teilnahme war eine Fahrt durch den Eurotunnel. Seit 1994 ist der 50 Kilometer lange, und damit der längste Unterwassertunnel der Welt, in Betrieb und ermöglicht sensationell schnelle Zugverbindungen zwischen London und Paris. Die Hochgeschwindigkeitszüge schaffen die Strecke in 140 Minuten - von Innenstadt zur Innenstadt. Für die Fahrt im "Eurostar" gilt das gleiche Procedere wie beim Fliegen: mit check-in, Bordkarte, Sicherheitskontrollen, Wartebereiche und Shoppinggelegenheit ohne Ende vor dem einchecken. Einfach nur einsteigen kann man auch nicht, es gibt wie am Flughafen einen Aufruf zum Boarding. Schon bald nachdem der Zug London verlassen hat und Fahrt aufnimmt, zieht die südenglische Landschaft an den Fenstern schnell vorbei, bevor es dann für 20 Minuten dunkel wird in denen der Ärmelkanal unterquert wird. Nahe Calais kommt der Eurostar wieder ans Tageslicht und rast mit fast 300 Stundenkilometern Paris entgegen, wo eine letztendlich doch unspektakuläre Fahrt endet, da man zum einen die Geschwindigkeit kaum bemerkt und zum andern das Dunkel im Tunnel in keiner Weise bedrohlich wirkt.

London gilt als die aufregendste Stadt Westeuropas, ist quirlig und modern und Taktgeber einer Gesellschaft, in der über die Hälfte jünger als 35 Jahre ist. Kreative Trendsetter aus Musik, Mode oder Kunst kamen schon immer aus London. Junge erfolgreiche Geschäftsleute, Banker und Börsianer zieht es heutzutage nach London. Luxuriöse Geschäfte und Apartmenthäuser, teure Sportwagen und eine atemberaubenden Skyline an Wolkenkratzern verdeutlichen das an vielen Stellen im Stadtbild.

Von den historischen Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert bis zu den Wolkenkratzern des 21. Jahrhunderts bietet die Stadt Anschauungsunterricht darin, wie sich eine Stadt und deren Erscheinungsbild in nur wenigen Jahren ändern kann. Trotzdem überdauern uralte britische Traditionen auch die rasantesten Veränderungen in der Stadt. Vergangenheit und Zukunft schließen sich in der Stadt an der Themse nicht aus. So lebt die Mega City mit Big Business und liebenswerten, kleinstädtischen und manchmal etwas skurrilen aristokratischen Sprenkeln wohl auch in der Zukunft ganz gut.

Ganz anders ist Paris, die Metropole der Belle Èpoque, der Haute Couture, der Sterne-Restaurants und des Savoir-Vivre. Reich an Museen, berühmten Bauwerken, schillernden Vierteln und Plätzen, übt Paris unter den Metropolen Europas eine besondere Faszination aus. Viele Herrscher wollten Paris in die schönste Metropole der Welt verwandeln und ließen dafür symbolträchtige, monumentale Bauten errichten. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in der Stadt ein komplett neues Stadtbild mit breiten Boulevards, das noch heute das Stadtbild von Paris einheitlich prägt. Die Stadt an der Seine steht für pulsierendes Leben, lockt die künstlerische Bohème und steht für Revolution und Romantik gleichermaßen. Paris selbst hat den schönen Beinamen: "die Stadt der Liebe". Es ist zwar ein Mythos, aber bei einer Fahr auf der Seine, oder bei einem abendlichen Bummel durch die engen Gassen von Montmartre, wirkt Paris allemal romantisch, faszinierend und verträumt wie dies so nur in Paris möglich ist.

Auch wenn die Aufenthalte in den beiden Metropolen kurz waren, waren die Schwaben wie Bayern gleichermaßen von den Hauptstädten fasziniert, denn in kurzer Zeit gab es sehr viel zu sehen und zu erleben - und man hat zudem noch den Ärmelkanal unterquert.

Text und Bilder: Günter Tannenberger