REISEBERICHT PIEMONT


  • Leserreisen
  • Reiseberichte
Turin, Palazzo Madama
Turin, Reisegruppe
Piemont
Piemont, Weinprobe
Piemont
Reisegruppe
Alba, Trüffelmesse
Alba, Trüffelmesse
Alba, Trüffelmesse
Alba, Trüffelmesse
Fotos: Günter Tannenberger

Piemont

Das Piemont reicht von der Schweizer Grenze bis an den Po und ist die zweitgrößte Region Italiens. Trotzdem ist sie touristisch weit weniger erschlossen als viele andere Regionen Italiens. Aber gerade das macht den besonderen Reiz des Piemont aus. Der Herbst ist besonders reizvoll, wenn die Trüffelernte beginnt und die Trüffelmesse in Alba ihre Pforten öffnet. Beides ist ein ganz besonderes Highlight, und Tausende Menschen zieht es nach Alba, so auch die Gruppe Leser des Teckboten während der jüngsten Leserreise. Nach einem kurzen Flug über schneebedeckte Alpengipfel begann auch schon das Reiseprogramm mit dem Besuch eines Weingutes. Im Weinkeller, umgeben von dicken Weinfässern, fand eine Weinprobe statt. Gleich fünf verschiedene Weinsorten gab es zu probieren und dazu leckere Häppchen der Region zu genießen. Dies war der passende Auftakt dieser Genussreise durchs Piemont. Viele Aktivitäten rund um die Trüffelmesse stehen ausschließlich im Zeichen des Genusses.

Die Landschaft

Piemont, das sind historische Städtchen, hügelige Weinberge soweit das Auge reicht, Festungen, Schlösser und Herrenhäuser auf fast allen Hügeln, bodenständige Einwohner und atemberaubende Gebirge. Es ist eine sehr ursprüngliche Landschaft mit einer sehr familiären Atmosphäre und italienisch-herzlicher Gastfreundschaft. Es ist aber auch eine der reichsten Regionen Italiens. Fiat, Lancia und Ferrero haben hier ihren Sitz. Das Piemont ist ja bekanntlich auch die Heimat der berühmten „Mon Chérie“-Kirsche.

Die Trüffel

Im Herbst dreht sich im Piemont alles um Trüffel. Für 100 Gramm von den schwarzen Trüffeln zahlt man schon mal einige Hundert Euro, für den weitaus wertvolleren weißen Trüffel schon mal einige Tausend Euro. Selbstverständlich konnten bei diversen Essen auch die Trüffel probiert werden – allerdings mussten sich die Teckboten-Leser mit den schwarzen begnügen, was der guten Laune allerdings nicht schadete. Für die Suche werden Hunde eingesetzt, und die Trüffelsucher halten ihre Fundorte geheim, denn sie sind Gold wert. Während der Trüffelmesse kann man nicht nur die Trüffel kosten und kaufen, sondern auch alle Spezialitäten und Weine der Region probieren und bewerten, was auch die Teckboten-Leser ausgiebig gemacht haben.

Der Genuss

Wer gutes Essen und Wein liebt, der ist in der Feinschmeckerregion Italiens richtig, denn Geschmack und Genuss stehen immer im Vordergrund. Die Gegend um Novara gehört zum größten Reisanbaugebiet Europas und liefert die Hauptzutat für ein cremiges Risotto. Die Hügel südöstlich von Turin bilden eine der renommiertesten Weinbauregionen Italiens. Weine von Weltrang werden in der Region mit ihren kleinen Hügeldörfern und stolzen Castelli produziert, wie der kraftvolle Barolo, der samtigere Barbaresco oder der herbe Barbera. Die Zahl der Weinkellereien und Winzer geht deshalb in die Hunderte.

Die Kultur

Zahlreiche Kunst- und Kulturschätze warten im Piemont da­rauf, entdeckt zu werden. In Turin sind besonders der Palazzo Reale, der Palazzo Madama und die Kirche San Lorenzo zu erwähnen, und ein Tag reicht kaum aus, um alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen. Nicht zu sehen gab es allerdings das Turiner Grabtuch, da es aufgrund seines Alters sehr empfindlich ist und nur noch selten öffentlich ausgestellt wird. Dafür konnte man es auf einem Video samt sachkundigen Informationen im Dom bewundern. Sehr typisch sind die Kirchen und Basiliken, die sich sehr schlicht mit einer Backsteinfassade präsentieren, innen aber verschwenderisch mit verzierten Säulen, schönen Fresken und herrlich bemalten Decken gestaltet sind. Es ist eine sehr anmutige Region mit zahlreichen mittelalterlichen Dörfern und Burgen. Ebenfalls sehr typisch für viele Städte dieser Region sind die endlosen Arkadengänge, die einen Bummel durch die Stadt bei jedem Wetter sehr angenehm machen. Alba, das Zentrum der Region Langhe, mit seinen schlanken Geschlechtertürmen und dem großen Dom ganz aus Backstein und den engen mittelalterlichen Gassen, wurde von den Schwaben jeden Abend durchstreift. Ziemlich unbekannt, aber umso bedeutender ist Saluzzo mit seiner dreischiffigen gotischen Basilika aus dem 14. Jahrhundert, dem Palazzo Comunale und den spätmittelalterlichen Gassen, die die Ober- mit der Unterstadt verbinden. Um nach Saluzzo zu gelangen, muss man das Weinanbaugebiet verlassen und kommt in eine Gegend voller Obstbäume, so weit das Auge reicht. Es gibt riesige Plantagen, wo Pfirsiche, Pflaumen oder auch Kiwis wachsen.

Mailand

Mailand gehört zwar zur Lombardei, aber was liegt näher, als vor dem Rückflug einen Abstecher ins Zentrum zu wagen. Begonnen wurde der Spaziergang am Sforza-Kastell und führte von da durch die chicen Straßen Mailands in Richtung Zentrum. Vorbei an „La Scala“, dem ersten Opernhaus der Welt, und an der Statue von Leonardo da Vinci ging es hinein in die Galleria Victor Emanuelle II, eine der vielleicht ältesten und teuersten Einkaufsgalerien der Welt. Am anderen Ende der Galleria steht „La Duomo“, die herrlichste Kathedrale der Welt, die ganz aus speziellem Marmor vom Lago Maggiore erbaut wurde. Nach den ausführlichen Erklärungen zum Dom und der Stadt war es dann doch ein Bedürfnis, die kurze Freizeit für einen Bummel in Richtung Modeviertel zu unternehmen, um zumindest die Schaufenster der teuersten Modemarken der Welt zu begutachten.