Lokale Wirtschaft

Arbeitslosenquote weiterhin bei 3,9 Prozent

Der Bestand an offenen Stellen ist im April nochmals gestiegen

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen im April leicht gestiegen. 15 686 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 96 mehr als im März und 1 776 weniger als im Vorjahr.

Göppingen. Wenig Veränderung ist in konjunkturell guten Zeiten aber durchaus als positiv zu bewerten, wie Bettina Münz, stellvertretende Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur angesichts der Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen feststellt: „Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen liegt seit drei Monaten unverändert bei 3,9 Prozent und damit etwas niedriger als der Baden-Württemberg-Schnitt. Erfreulich ist allerdings, dass die Arbeitslosigkeit hier im Vergleich zum Vorjahr mit am deutlichsten gesunken ist. Gleichzeitig haben wir ein hohes Niveau an offenen Arbeitsstellen. Hinter der geringen Veränderung der Arbeitslosigkeit und dem seit vielen Monaten hohen Bestand an offenen Stellen steckt allerdings viel Dynamik.“ Im April meldeten sich 4 130 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 467 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4 026 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 953 weniger als im April 2011.

Beim Jobcenter des Landkreises Esslingen mit den Standorten in Esslingen, Kirchheim, Lein­felden-Echterdingen und Nürtingen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent auf jetzt 6 258 Arbeitslose gestiegen, 12,1 Prozent weniger als im April 2011.

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne – vergleicht man die Zahlen mit dem Vorjahresmonat – reicht im April von minus 12,6 Prozent bei den 50-Jährigen und Älteren bis plus 5,4 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen.

Im April waren 1 417 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, vier mehr als im Vormonat, und 72 mehr als im April 2011. Bei den Jugendlichen unter 20 Jahren waren im April 257 Arbeitslose gemeldet; das war einer weniger als im Vormonat, und 23 mehr als im Vorjahresmonat.

Auch die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist gesunken: Im Vergleich zum März um 0,1 Prozent auf 5 286 Personen. Das sind 12,6 Prozent weniger als im April 2011. 4 929 Menschen waren im April seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 9 Personen mehr als im Vormonat und 905 weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote, die auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet wird, lag im April zum dritten Mal in Folge bei 3,9 Prozent, im Landkreis Göppingen bei 4,1 Prozent und im Landkreis Esslingen bei 3,8 Prozent (Esslingen: 4,2 Prozent; Kirchheim: 3,8 Prozent; Lein­felden-Echterdingen: 2,7 Prozent und Nürtingen: 3,9 Prozent).

Der Bestand an offenen Arbeitsstellen ist im Vergleich zum März weiter gestiegen. 7 642 ungeförderte Stellen wurden gemeldet. Das waren 170 mehr als im Vormonat und 1 230 mehr als im Vorjahr. Insgesamt 2 214 Stellen wurden im Monat April neu gemeldet, das waren 280 weniger als im März und 201 weniger als im April des Vorjahres.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen 3 841 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 4 681 gemeldete Berufsausbildungsstellen – das entspricht einem Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Am 7. Mai findet bundesweit der „Tag der Ausbildung“ statt. In den letzten Jahren lag der Fokus auf der Gewinnung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen bei den Unternehmen. Jetzt hat sich der Ausbildungsmarkt verändert: Die Bewerber haben nun eine größere Auswahl unter den Ausbildungsstellen. „Wir werden deshalb am Tag der Ausbildung auch vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen und des zunehmenden Fachkräftebedarfs vermehrt bei Betrieben darum werben, auch leistungsschwächere Jugendliche in die Auswahl ihrer künftigen Nachwuchskräfte einzubeziehen“, sagt Münz.aa