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Ausgezahlt

Kostenexplosionen und Verzögerungen – öffentliche Großprojekte haben in Deutschland längst keinen guten Ruf mehr. Vor allem der Flughafen Berlin-Brandenburg, Stuttgart 21 und die Elbphilharmonie in Hamburg haben ihren Teil dazu beigetragen, dass viele Steuerzahler die Politiker und die von ihnen initiierten Projekte misstrauisch beäugen. Nicht ohne Grund: Es gibt genügend Hinweise darauf, dass auf Bundes- und Landesebene bewusst zunächst falsche Berechnungen präsentiert werden, damit die Projekte überhaupt zustande kommen.

Aber es geht auch anders. Das beweisen immer wieder die kleinsten politischen Einheiten: die Kommunen. Zugegeben – der neue Wasserhochbehälter in der 1 700-Seelen-Gemeinde Ohmden ist nicht vergleichbar mit dem Bau eines Großflughafens, eines Bahnhofs oder eines Kulturtempels. Dennoch ist ein Bauvorhaben, das Kosten in siebenstelliger Höhe verursacht, für ein Dorf ein Mammutprojekt. In Ohmden ist dieses Mal alles perfekt gelaufen: Eine gute Planung, ein findiger Ingenieur, zuverlässige Handwerker aus der nächsten Umgebung und ein bisschen Glück haben der Gemeinde Einsparungen von einer Viertelmillion Euro – umgerechnet immerhin rund 20 Prozent – beschert.

Das ist natürlich ein erfreulicher Extremfall, der nicht alle Tage vorkommt. Trotzdem belegen etliche Beispiele aus den Städten und Gemeinden in der Region, dass dort Punktlandungen oder Einsparungen bei den Kosten eine Selbstverständlichkeit sind. Das zeugt von guten Planungen, gewissenhaftem Wirtschaften und von Ehrlichkeit. All das zahlt sich eben doch aus – nicht nur in der Wahrnehmung der Bürger, sondern im wahrsten Sinne des Wortes.BIANCA LÜTZ-HOLOCH