Kirchheim

Bedrohlich intensiv

Konzert Fünf Musikgruppen unter einen Hut zu bekommen – das ist keine einfache Aufgabe. Beim Weihnachtskonzert der Kirchheimer Stadtkapelle hat‘s geklappt. Von Gabriele Rolfs

Stadtmusikdirektor Marc Lange und sein Orchester beendeten das Konzert in der Kirchheimer Stadthalle. Es war ein eindrucksvoller
Stadtmusikdirektor Marc Lange und sein Orchester beendeten das Konzert in der Kirchheimer Stadthalle. Es war ein eindrucksvoller Abend, der die Fortschritte in der Jugendarbeit zeigte. Foto: Markus Brändli

Eine Woche vor Weihnachten lädt die Stadtkapelle Kirchheim zu zwei großen Konzerten in die Stadthalle ein. Das bedeutet zahlreiche Proben für die fünf kooperierenden Musikgruppen: die beiden Bläserklassen 4 der Teck-Grundschule und der Freihof-Grundschule, das Vorstufenorchester, die Jugendkapelle und die Stadtkapelle. So etwas funktioniert nicht ohne großes Engagement aller Beteiligten - und nicht ohne eine vorangegangene kontinuierliche und solide musikalische Arbeit.

Fünf unterschiedliche Werke

„Jugend musiziert“ wäre eigentlich ein geeigneter Titel für den gemeinsamen Auftritt der Bläserklassen 4 der Teck-Grundschule und der Freihof-Grundschule als auch des Vorstufenorchesters der Stadtkapelle gewesen, die unter der Leitung von Daniela Klein, Andrea Speiser-Steigerwald und Stadtmusikdirektor Marc Lange fünf stilistisch unterschiedliche Werke aufführten. Mit Ernsthaftigkeit, Konzentration und Schwung präsentierten die jungen Musiker „A Sailors Adventure“; erste Soli schmückten die Aufführung von „The Irish Dancemaster“. Dass sich die Stadtkapelle erfolgreich darum bemüht, Musik möglichst vielen Jugendlichen nahezubringen, steht nach diesem gelungenen Auftritt der Nachwuchskräfte außer Frage.

Spannend war die Literaturauswahl für den Auftritt der Jugendkapelle. Neben dem abwechslungsreichen Werk „Journey Into Diablo Canyon“ von David Shaffer spielte das Orchester unter Leitung von Marc Lange das Hauptthema aus „Schindlers Liste“ und „Imagasy“ von Thiemo Kraas. Den Solopart aus dem Film „Schindlers Liste“ übernahm Carl Rehberg mit klangvollem und einfühlsamem Violinspiel. Das orchestrale Klanggemälde „Imagasy“ wurde beim Konzert durch die Projektion passender Farbgemälde eines weiteren Kooperationspartners der Stadtkapelle ergänzt: den Künstlern der Remstal-Werkstätten.

Anspruchsvolle Ouvertüre

Die Kirchheimer Stadtkapelle eröffnete ihren Part mit der anspruchsvollen Ouvertüre für Harmoniemusik C-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy, einem Frühwerk des Komponisten, das er später selbst überarbeitete und für 23 Wind- und Perkussionsinstrumente setzte. Das romantische Werk bietet sowohl kammermusikalisch durchsichtige Passagen als auch den vollen Klang des großen Blasorchesters und wurde schwungvoll musiziert mit ansprechenden Soli von Klarinette, Flöte und weiteren Bläsern.

Es folgte „The Bermuda Triangle“ von José Alberto Pina (1984), das die Zuhörer auf eine musikalische Reise durch verschiedene Facetten der Karibik mitnimmt. Bedrohlich und von beeindruckender Intensität gelang der erste Satz, bei dem es um die Legende des Bermudadreiecks geht. Mit Vogelgezwitscher und romantischen Melodien eröffnet der zweite Satz einen vollkommen anderen Blick auf die Karibik, die Karibik der schönen Strände und idyllischen Umgebung.

„A Christmas Festival“, ein Medley unterschiedlicher Weihnachtslieder, schloss das eindrucksvolle Weihnachtskonzert der Stadtkapelle ab.