Kirchheim

Brandstifter schweigt zum Vorfall

Prozess Ein 26-Jähriger soll das Scientology-Gebäude in Jesingen angezündet haben. Eine Aussage vor Gericht verweigert er.

Kirchheim/Stuttgart. Aus Hass auf die Organisation der Scientology-Zentrale in Jesingen soll ein 26-jähriger Mann im Februar dieses Jahres das Gebäude in der Kirchheimer Straße in Brand gesetzt haben. Der aus Montenegro stammende Mann saß gestern das erste Mal auf der Anklagebank der Schwurgerichtskammer am Stuttgarter Landgericht.

Laut den Ermittlungen der Behörden soll der 26-Jährige erst versucht haben, die Eingangstüre des Gebäudes zu öffnen. Dann habe er eine Flasche mit Benzin auf den Schuhabstreifer geschüttet und mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt. Einige Zeit habe der Beschuldigte die Entwicklung der Flammen beobachtet, ehe er verschwand. Der Mann hat wohl in Kauf genommen, dass durch das Feuer Personen in dem Gebäude in Lebensgefahr geraten. Anwohner hatten den Mann beobachtet und die Feuerwehr alarmiert. Ehe es zu einem Großbrand kam, konnte der Brand von der Feuerwehr eingedämmt werden. Trotzdem entstand ein Schaden in Höhe von 5 000 Euro. Der Angeklagte selbst wurde etwa 250 Meter entfernt festgenommen.

Ist der Täter schizophren?

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Brandstifter unter einer schweren paranoiden Schizophrenie litt. Mehrfach schon sei der 26-Jährige in psychiatrischen Krankenhäusern gewesen. Insgesamt zehn Vorstrafen zählt das Bundeszentralregister auf. Zum Vorwurf der Brandstiftung will der 26-Jährige keine Angaben machen.

Wieso der Beschuldigte den Brand in Jesingen legte, soll in den kommenden Verfahren vor dem Stuttgarter Landgericht geklärt werden. Der Prozess wird mit Zeugen und einem psychiatrischen Sachverständigen am 6. Oktober fortgesetzt. Am 12. Oktober will das Gericht ein Urteil fällen. wic