Kirchheim

Weindörfle: Zwei Wochen lang wird mit Abstand gefeiert

Pascal Bader
Kaum ist das Weindörfle eröffnet, macht Pascal Bader Musik. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Weindörfle in der Coronazeit, das heißt Feiern mit Abstand. Solange dieser Abstand eingehalten wird, gilt die Devise, die Weindörfle-Stadtführer Andreas Kenner zur Eröffnung in der Dreikönigstraße ausgab: „Eine Stadt, die die spanische Besatzung, den Dreißigjährigen Krieg und einen Stadtbrand überlebt hat, die wird auch Corona überleben.“

Auch den Ort der Eröffnung, die Fläche vor dem „3K“ - ehemals „Dreikönig“ -, sah er als geeignet an fürs Weindörfle: „Hier war 1689 die erste Brauerei Kirchheims. Dann wurden Brauereien schnell wieder verboten, weil sie eine zu große Konkurrenz für die Kirchheimer Weinbauern waren.“

Aktuell sind die Brauereien den nicht vorhandenen Winzern in Kirchheim deutlich überlegen in der Anzahl. Passend dazu schenkt die „Bärenlaube“ vor dem „3K“ trotz Weindörfle auch Bier aus. Trotzdem machte Andreas Kenner reichlich Werbung für den lokalen Rebensaft, weil er ja - nomen est omen - Württemberger trinkt: „Wer einmal einen Weilheimer Bertold-Wein bekommt, der trinkt nie wieder einen Chianti.“

Oberbürgermeister Pascal Bader ging auf die Qualitäten von „3K“-Wirt Michael Holz als „Macher“ ein: „Seine Holzlaube in der Dreikönigstraße wurde nicht im Gestaltungsbeirat behandelt. Wenn er so lange gewartet hätte, wäre der Sommer schon wieder vorbei gewesen.“ Er lobte das dezentrale Weindörfle mit den Standorten „3K“, Glocke und Waldhorn: „Statt großer Feste machen wir lieber zahlreiche kleinere Veranstaltungen.“ Nach dem Hinweis, auch im Dörfle auf Abstand und Hygiene zu achten, machte der Oberbürgermeister aus Michael Holz durch Überreichen der Amtskette ein „Weindörfle-Bürgermeischter­le“ und übernahm den Platz am Keyboard. Andreas Volz